Der Dillinger Eine-Weltladen gehörte zu den rund 400 Weltläden in ganz Deutschland, die am vergangenen Samstag auf die Machtkonzentration im deutschen Lebensmitteleinzelhandel aufmerksam machten. Anlässlich der Europawahl fordern
Obwohl der Umsatz an fair gehandelten Produkten jedes Jahr steigt und konventionelle Handelsunternehmen zunehmend Produkte aus fairem Handel in ihr Sortiment aufnehmen, ist nach Meinung der Weltläden bei der Mehrheit der in Deutschland verkauften Produkte immer noch unklar, unter welchen Bedingungen sie produziert und gehandelt wurden. Die Supermarktinitiative, ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus 26 Nicht-Regierungs-Organisationen und Gewerkschaften, fordert seit Jahren, dass deutsche Supermarktketten aufgrund ihrer enormen Marktmacht Verantwortung dafür übernehmen müssen, die Arbeitsbedingungen in ihrem eigenen Unternehmen und bei ihren Lieferanten zu verbessern.
E-Mails an die Europawahl-Bewerber
In Deutschland teilen sich fünf Supermarktketten 90 Prozent des Absatzmarktes im Lebensmitteleinzelhandel. Durch die immense Marktmacht können sie im Kampf um weitere Marktanteile und höhere Gewinne ihren Lieferanten Preise und Bedingungen diktieren.
Die Weltläden fordern mit einer E-Mail-Aktion die Kandidaten für die Europawahl auf, im Falle ihrer Wahl verbindliche Regeln einzuführen, um unfaire Einkaufspraktiken von Unternehmen zu verhindern und soziale und ökologische Mindeststandards für die Lieferkette einzuführen. (vN, pm)