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Landkreis Dillingen: Bezahlkarte für Geflüchtete startet im Landkreis Dillingen

Landkreis Dillingen

Bezahlkarte für Geflüchtete startet im Landkreis Dillingen

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    Im Kreis Günzburg hat man die Bezahlkarte bereits getestet. Nun soll sie auch im Kreis Dillingen kommen.
    Im Kreis Günzburg hat man die Bezahlkarte bereits getestet. Nun soll sie auch im Kreis Dillingen kommen. Foto: Rebekka Jakob (Symbolbild)

    Lange wurde in Deutschland über die Bezahlkarte für Asylbewerber diskutiert. Die einen sehen sie als Symbolpolitik. Sie werde niemanden davon abhalten, nach Deutschland zu kommen, so die Argumentation. Andere sehen als Mittel, damit Asylbewerber kein Geld mehr in die Heimat schicken können und Deutschland so als Ziel unattraktiver wird. Der Landkreis Günzburg war einer der ersten, der die Bezahlkarte testete. Dort machte die Plastikkarte im ersten Monat wenig Probleme

    Im Landkreis Dillingen gibt es die Karte offiziell seit dem 19. Juni. Doch erst in dieser Woche werden die Leistungen für Asylbewerber auf die Bezahlkarten gebucht. Das teilt Regierungsdirektor Peter Alefeld auf Nachfrage mit. "Im Zusammenhang mit den persönlichen Vorsprachen im Team Asyl und Integration werden dann auch sukzessive die Bezahlkarten an die Leistungsempfänger ausgehändigt." Vereinzelt wurden bereits Bezahlkarten ausgegeben, so Alefeld. 

    80-Cent-Jobs sollen für Geflüchtete kommen

    Damit könne man grundsätzlich überall dort bezahlen, wo man auch sonst mit der Girokarte zahlen könne. Fraglich ist, wie es in den Kleiderkammern läuft. Dort werden kleine Beträge für die gespendeten Waren bezahlt. Laut Alefeld ist die Bezahlkarte auch nur in einem zulässigen Aufenthaltsbereich nutzbar. Dieser richte sich nach asyl- und ausländerrechtlichen Vorgaben. 

    Neben der Bezahlkarte soll es in Zukunft auch mehr sogenannte 80-Cent-Jobs geben. Das hatte Landrat Markus Müller in der Bürgermeisterdienstbesprechung in der vergangenen Woche angekündigt. Asylbewerber sollen in sogenannten "Arbeitsgelegenheiten" beschäftigt werden und erhalten dafür eine symbolische Entlohnung. Erste Arbeitsverhältnisse gebe es bereits, so Müller. Weitere seien denkbar, etwa beim Bauhof oder anderen öffentlichen Einrichtungen. "Ich möchte aber unterstreichen: Besser wäre es, sie direkt in den Arbeitsmarkt zu integrieren", sagte Müller in der Sitzung. Dennoch wolle man die Möglichkeit nutzen. 

    Auch in Gemeinden und gemeinnützigen Einrichtungen sollen Asylbewerber helfen

    Aktuell bestehen solche Arbeitsgelegenheiten laut Peter Alefeld bereits in den von der Regierung von Schwaben betriebenen Gemeinschaftsunterkünften. Und das schon seit 2016. Insgesamt sieben Personen arbeiten aktuell in diesen Unterkünften, übernehmen beispielsweise Reinigungsdienste. "Aufgrund der Entlohnung finden sich hierbei pro Unterkunft circa 2 – 3 Freiwillige, wodurch der Bedarf gedeckt werden kann", informiert der Regierungsdirektor. 

    Der Ausbau dieser Arbeitsgelegenheiten ist geplant, um dies weiter zu erproben. Derzeit liefen Vorbereitungen, um im Kreisbauhof des Landkreises sowie in hierfür geeigneten, größeren dezentralen Unterkünften Arbeitsgelegenheiten zu schaffen. In einem zweiten Schritt sollen die Stellen auch auf die Kommunen und sonstige gemeinnützige Institutionen ausgeweitet werden. "Diese müssen einen entsprechenden Antrag auf Durchführung einer AGH-Maßnahme beim Team Asyl und Integration stellen", sagt Alefeld. ´

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