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Technikneuheiten: Matter, Gadgets, Quantum Dots: Die Trends der CES

Technikneuheiten

Matter, Gadgets, Quantum Dots: Die Trends der CES

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    Ein Home-Office-Spezialist: Der Thinkvision-VOIP-Monitor T24mv-30 von Lenovo kommt mit hochauflösender Kamera, vielen Anschlüssen, Lautsprechern und Mikrofonen.
    Ein Home-Office-Spezialist: Der Thinkvision-VOIP-Monitor T24mv-30 von Lenovo kommt mit hochauflösender Kamera, vielen Anschlüssen, Lautsprechern und Mikrofonen. Foto: Lenovo/dpa-tmn

    Die CES versucht das Comeback. Nach Corona-bedingtem Sprung in die Virtualität und einer zaghaften Messe 2022 erwarten die Veranstalter 2023 bis zum 8. Januar wieder rund 100 000 Fachbesucher und Aussteller. Und um diese Themen geht es ab dem 5. Januar.

    • Einkaufslust: Viel Technik ist schön und gut, aber es muss sie auch jemand kaufen. Zahlen des US-Branchenverbands CTA zeigen: Rund ein Drittel der Konsumenten in Großbritannien und den Niederlanden und knapp 40 Prozent der Franzosen rechnen für 2023 mit mehr Ausgaben für technische Geräte und Services. In den USA sind es 36 Prozent. Entweder wollen sie bestehende Geräte durch modernere ersetzen oder etwa zusätzliche Dienste abonnieren.
    • Kosten: Covid in China, Lieferkettenprobleme, Inflation, hohe Energiepreise. All das wirkt sich auch auf den Technikmarkt aus. Werden Notebooks, Smartphones, smarte Technik oder Spielkonsolen jetzt teurer? Analyst Tom Mainelli vom Marktforscher IDC sieht noch keinen klaren Trend. Einerseits sorgen die aktuellen Ereignisse in vielen Märkten für steigende Preise. Andererseits müssten Händler in zunehmend umkämpften Märkten auch die Preise senken, um konkurrenzfähig zu blieben.
    • Services: Sie haben die Hardware? Vielleicht wollen Sie ja noch den Service dazu? Also Fitnessprogramme für die Smartwatch kaufen? Einen kleinen Aufpreis für Cloud-Dienste oder mehr Funktionen und Speicher für die Sicherheitskamera kaufen? Oder eine Anwendung mieten? Knapp 125 Milliarden US-Dollar wurden mit Software und Services 2022 in den USA umgesetzt.

    Und das wird noch mehr werden, sagt Analyst Mainelli voraus. Die Tech-Unternehmen versuchten, Software-as-a-Service nicht nur im Geschäfts-, sondern auch im Privatkundenbereich zu etablieren. Ein Programm für eine monatliche Gebühr zu mieten, während es laufend modernisiert wird, mag vielen günstiger erscheinen, als es zu einem hohen Preis einmalig zu kaufen.

    • OLED-Displays: LCD ist gut. Aber die selbstleuchtenden Dioden (OLED) für Displays versprechen bessere Farben, mehr Kontrast und eine bessere Schwarz-Darstellung. Nach ersten Notebook-Modellen mit OLED-Display etwa von Asus schafft die Technik in diesem Jahr den Sprung aus der Nische. Kaum ein Hersteller hat nicht mindestens ein OLED-Modell im Angebot.

    Samsung und LG etwa zeigen Computerbildschirme für Büro und Gaming mit OLED-Technik. Beim Samsung Odyssey OLED G9 etwa auch im extrabreiten und gebogenen Curved-Format mit einem Seitenverhältnis von 32:9. Andere Hersteller setzen weiter auf integrierte Home-Office-Displays. Etwa Lenovo mit drei Thinkvision-Monitoren (T27hv-30, T24mv-30 und T24v-30). Sie haben hochauflösende Kameras, viele Anschlüsse, Lautsprecher und Mikrofone für Videokonferenzen integriert.

    • Quantom-Dot-Fernseher: Im TV-Segment ist die OLED-Technik schon längst vertreten, besonders im höherpreisigen Segment. Doch seit 2022 heißt der Trend hier QD-OLED. Das steht für einen Mix aus der Technologie Quantum Dot (QD) und OLED. Diese Displays sollen alle OLED-Vorteile bieten, dabei noch heller sein und eines Tages vielleicht auch noch weniger Strom verbrauchen. Ein Beispiel ist Samsungs S95C mit riesigen 77 Zoll Bildschirmdiagonale.

    Damit die flachen Fernseher auch gut klingen, gibt es neue Soundbars. LG zeigt in Las Vegas zwar "nur" OLED-Fernseher (ohne QD), bietet dafür aber noch eigene Soundbars an, die sich per Wowcast-Funk komplett drahtlos mit dem LG-TV verbinden lassen sollen. Apropos drahtlos: Mit dem OLED TV M3 zeigt LG auch einen Fernseher, der das Bild komplett drahtlos von der Empfangsbox zugefunkt bekommt.

    • Gaming: Schnelle Grafikchips in kleinen und großen Notebooks heißt es hier auf der CES. Zahlreiche Hersteller zeigen Modelle mit den verschiedenen Leistungsstufen der neuen Nvidia RTX 40er-Reihe. HTC präsentiert mit der Vive XR Elite ein neues Virtual-Reality-Headset und am Sony-Stand gibt es Live-Vorführungen des neuen Playstation VR 2. Das VR-Erweiterungssystem für die Spielkonsole Playstation 5 soll Ende Februar verfügbar sein.
    • Smartphones: Große Premieren gibt es in der Regel nicht, dafür machen die Hersteller eigene Termine. Sonst geht das neue Flaggschiff im Messetrubel unter. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Mit dem Thinkphone zeigt Lenovo ein Business-Android-Smartphone, das besonders gut zum Datenaustausch mit Windows-Notebooks geeignet ist. Bulitt zeigt mit dem Motorola Defy ein Smartphone, das SMS per Satellit senden kann.
    • Smart Home: 2023 heißt das Smart-Home-Überthema Matter. Der neue Standard ist ein Grundstein für vernetzte Systeme vieler Hersteller. "Es wird so einfach sein wie nie zuvor, Komponenten von unterschiedlichen Herstellern im Smart Home zu vernetzen", sagt Sebastian Klöß, Bereichsleiter Consumer Technology beim Branchenverband Bitkom, voraus.

    Matter, so Klöß, wird dem Smarthome im Jahr 2023 weiteren Aufschwung geben. Auch aus ganz aktuellen Gründen. "Vor dem Hintergrund des Energiesparens wird 2023 Technik eine zentrale Rolle spielen, über die wir unseren Energiebedarf reduzieren können."

    Also Bühne frei für Smart-Home-Lösungen mit smarten Heizungen und Thermostaten, Automatisierungen und mehr. Die erkennen dann, wann man wie lüftet und heizt oder kennen schon das Wetter und können von selbst die Heizung runterregeln.

    • Gadgets: Auch für Geräte irgendwo auf der Grenze zwischen nützlicher technischer Spielerei und Schnickschnack ist die CES immer wieder gut. Lenovo etwa macht im Vorfeld der Messe schon einmal den Anfang mit einer Leuchte, die gleichzeitig Kamera und Ladestation fürs Smartphones ist. Go Desk Station heißt der höhenverstellbare und schwenkbare Schreibtisch- Lichtspender mit 4K-Webcam, USB-Ports und Qi-Ladestation.

    Andere verrückte Dinge sind Schuhboxen von LG mit einstellbarer Beleuchtung, um die Lieblingssneaker in Szene zu setzen oder ein Sensorsystem von Whithings, das Urinproben direkt in der Toilette analysieren kann. Acer zeigt außerdem einen Schreibtisch, mit dem man strampelnderweise Strom erzeugen kann. Genau das Richtige für das Homeoffice-Hamsterrad.

    (Von Till Simon Nagel, dpa)

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