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iPhone 6-Release: Smartphones: Jeder zweite Versicherungsfall ist ein Betrugsversuch

iPhone 6-Release

Smartphones: Jeder zweite Versicherungsfall ist ein Betrugsversuch

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    Kaum ist das neue iPhone auf dem Markt. Vor allem wenn neue Smartphones die alte Generation ablösen, häufen sich die Schadensmeldungen bei den Versicherern.
    Kaum ist das neue iPhone auf dem Markt. Vor allem wenn neue Smartphones die alte Generation ablösen, häufen sich die Schadensmeldungen bei den Versicherern. Foto: Christoph Dernbach (dpa)

    Apple-Fans fieberten der Veröffentlichung des neuen iPhone 6 entgegen, das in wenigen Tagen auch in Deutschland verkauft wird. Weniger glücklich sind die Versicherer, wenn wieder einmal eine neue Generation des iPhones auf den Markt kommt. Denn kaum sind die neuen Geräte erhältlich, gehen die alten plötzlich gehäuft kaputt. Angeblich.

    Bei 2000 Fällen war jeder zweite eine Betrugsversuch

    Pünktlich trudeln dann die Schadensmeldungen bei den Versicherern ein, "die in irgendeiner Form nicht plausibel sind", sagt eine Sprecherin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Der Schadenshergang, der in der Meldung an den Versicherer beschrieben wurde, stimme häufig nicht mit dem tatsächlichen Schaden überein, der am Gerät festgestellt wurde.

    Insbesondere in dem Bereich von elektronischen Geräten wie Tablets oder Smartphones häuft sich dieses Phänomen. Eine aktuelle Auswertung der Branche ergab: bei 2000 untersuchten Fällen bestand bei jedem zweiten Fall Betrugsverdacht, sagt die Sprecherin.

    Dabei geht es nicht nur um iPhones. Auch vor Großereignissen wie der Fußballweltmeisterschaft nehmen die Schadensmeldungen bei den Versicherungen zu. Da gingen dann vermehrt alte Flachbildfernseher zu Bruch. Solche Betrugsfälle machen den Versicherern zu schaffen, konkrete Fallzahlen liegen dem Gesamtverband zwar nicht vor. Jährlich entstünden den Schaden- und Unfallversicherern insgesamt ein Schaden in Höhe von etwa vier Milliarden Euro durch Versicherungsbetrug, wie die Sprecherin ausführt.

    Versicherungsbetrug kann ins Gefängnis führen

    Der Versicherungsbetrug sei kein Kavaliersdelikt und habe "strafrechtliche und zivilrechtliche Folgen", wie die Sprecherin betont. Je nach Schwere des Betrugsversuchs können Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren drohen. Der entstandene Schaden wird natürlich nicht ersetzt. Außerdem verliert der enttarnte Betrüger seinen Versicherungsschutz und muss bereits geleistete Zahlungen rückerstatten, sowie die dem Versicherer durch den Betrug entstandenen Kosten begleichen.

    Die meisten Versicherten seien jedoch ehrlich, sagt die GDV-Sprecherin. Wessen Handy unglücklicherweise tatsächlich kurz vor dem Release des iPhone 6 kaputt geht, müsse nicht fürchten, als Betrüger in Verdacht zu geraten. "Wenn die Schäden plausibel sind und ein berechtigter Anspruch besteht, gibt es kein Problem."

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