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iPad 3: Der Geist von Steve Jobs ist dabei

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iPad 3: Der Geist von Steve Jobs ist dabei

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    Steve Jobs Nachfolger, Apple-Chef Tim Cook, wird heute möglicherweise das neue iPad 3 präsentieren.
    Steve Jobs Nachfolger, Apple-Chef Tim Cook, wird heute möglicherweise das neue iPad 3 präsentieren. Foto: dpa

    Wenn Steve Jobs der Messias war für die glühendsten seiner Anhänger, dann waren die Produktpräsentationen des Hauses Apple so etwas wie die heilige Messe. Der Schöpfer von iPhone und Co verkündete eine technische Revolution, seine Jünger hingen ihm an den Lippen. So war das bei der Vorstellung des Musikabspielgerätes iPod, bei der Markteinführung des Kult-Telefons iPhone, bei der Enthüllung der digitalen Schiefertafel iPad.

    iPad 3: Die Apple-Gemeinde wartet gespannt auf die Show

    An diesem Mittwoch nun soll es wieder so weit sein – mit einem gravierenden Unterschied: Es wird eine Show ohne Steve Jobs. Der Unternehmer, der mindestens ein ebenso guter Entertainer war, starb im Herbst an einer Krebserkrankung. Die Apple-Gemeinde, aber auch Konkurrenten, Börsenanalysten und Technikfreunde weltweit sind gespannt darauf, wie es sein wird. Auf der ersten Messe ohne ihn.

    Der Geist des großen Steve Jobs, hoffen die Jünger, wird dabei sein. Davon zeugt schon die Einladung, die einmal mehr so verheißungsvoll verfasst ist, als würde der Botschafter selbst noch leben. „Wir haben da etwas, was Sie wirklich sehen müssen. Und berühren“, hieß es in der Einladung. Dazu eine Illustration, die Ausschnitte eines Tablets zeigt mit einer Hand, die es streichelt. Das iPad? Oder das iPad HD, wie es heißen könnte?

    Apple-Show: Anhänger bewusst im Unklaren

    Entgegen fast allen anderen Pressekonferenzen auf diesem Planeten hat Apple vorab noch nie verlauten lassen, um welches Thema es eigentlich gehen soll. Man lässt die Schar der überzeugten Apple-Anhänger bewusst im Unklaren. Früher konnte es passieren, dass Steve Jobs elend lange über die ihm eigene, vom Zen-Buddhismus geprägte Philosophie sprach, seine Visionen ausbreitete und von den Unternehmenswerten schwärmte, bevor er plötzlich ein Gerät von der Größe eines Feuerzeuges aus der Jeanstasche hervorkramte, das sich als der winzigste Musikplayer der Welt herausstellen sollte. Für diese magischen Momente verehrten sie ihn.

    iPad: Über technische Details kann nur spekuliert werden

    Dass es heute (Ortszeit) in San Francisco in irgendeiner Form um den Nachfolger des Tablet-Computers iPad gehen soll, steht seit längerem außer Zweifel. Aber alles Weitere ist dann schon Spekulation, angefangen bei der Modellbezeichnung: Wie wird das neue Gerät heißen? iPad 3? Oder doch iPad HD?

    Erst recht unklar ist, welche neuen technischen Eigenschaften die dritte Version den Nutzern bringt. Spekulationen zufolge könnte das iPad 3 einen Bildschirm mit höherer Auflösung bekommen, einen schnelleren Prozessor sowie eine bessere Kamera. Um solche Überlegungen anzustellen, muss man allerdings kein ausgewiesener Experte sein. Neue Apple-Geräte müssen immer besser und schicker und gleichzeitig einfacher zu bedienen sein als ältere Apple-Geräte.

    iPad 3: Siri an Bord?

    Das Leben von Steve Jobs

    Steve Jobs war Mitbegründer der Firma Apple. Zusammen mit Steve Wozniak und anderen entstand das Unternehmen Ende der 1970er Jahre in Jobs' Garage.

    Den Firmennamen hat Steve Jobs nach eigenen Angaben erfunden, weil er damals ausschließlich Obst aß. Lange Zeit lebte Jobs als Veganer und war bekennender Buddhist.

    1985 wurde Jobs aus dem Unternehmen gedrängt. Daraufhin gründete er eine weitere Computerfirma ("NeXT") und später das Zeichentrickfilmstudio Pixar Inc. ("Toy Story", "Findet Nemo")

    Durch den Verkauf von Pixar an Walt Disney war Jobs der größte Einzelaktionär von Disney.

    Als Apple kurz vor dem Ruin stand, wurde Steve Jobs als Retter zurückgeholt. Ein Jahr später brachte Apple den iMac mit buntem Plastikgehäuse auf den Markt, zwei Jahre später den revolutionären iPod.

    Erst als "vorübergehender" dann als richtiger Geschäftsführer machte Jobs aus Apple eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt.

    Apple war 2011 neben dem Ölmulti ExxonMobil das wertvollste Unternehmen der Welt.

    Apple-Produkte wie der iMac, das iPhone, iTunes oder das iPad sind untrennbar mit dem Namen Steve Jobs verbunden.

    Mit diesen Innovationen setzte das Unternehmen Maßstäbe. Jobs selbst wurde von den Apple-Jüngern zum Mythos stilisiert.

    Wenn Jobs seine Neuheiten vorstellte, trat er fast immer völlig unscheinbar in ausgewaschenen Jeans und schwarzem Rollkragenpullover auf.

    Steve Jobs galt als Visionär, Workaholic und gnadenlos fordernder Chef.

    Sein Jahresgehalt als Geschäftsführer belief sie auf genau einen Dollar. Damit kam Jobs sogar ins Guiness-Buch der Rekorde. Stattdessen wurde er mit Aktien und exklusiven Geschenken der Geschäftsleitung belohnt.

    2004 gab Jobs bekannt, dass er von Bauchspeicheldrüsenkrebs kuriert worden war. 2009 sah er sich aber wieder gezwungen, eine sechsmonatige Auszeit zu nehmen, während der ihm eine neue Leber eingepflanzt wurde.

    Anfang 2011 musste er zum dritten Mal pausieren. Im März stellte er zwar noch die zweite Generation des iPad vor, doch im August gab er den Posten des Vorstandsvorsitzenden endgültig auf.

    Einen Tag, nachdem sein Nachfolger, Tim Cook, seine erste Präsentation gehalten hatte, gab Apple den Tod des Visionärs bekannt.

    Jobs wurde 1955 in San Francisco geboren. Seine Eltern, zwei Studenten, gaben ihn kurz nach der Geburt zur Adoption frei. Erst 30 Jahre später erfuhr er von seinen biologischen Eltern.

    Sein Studium in Portland brach er nach nur einem Semester ab. Jobs kehrte nach Kalifornien zurück und gründete später Apple.

    Steve Jobs war verheiratet. Mit seiner Frau Laurene Powell hatte er drei Kinder, zudem hatte er eine Tocher aus einer früheren Beziehung.

    Zudem könnte das iPad 3 mit der Sprachsoftware Siri ausgestattet sein. Sie erlaubt es, Geräte mit Sprachbefehlen zu bedienen. Apple nutzte Siri schon bei der neuesten Version seines beliebten Smartphones iPhone. Ein Tablet-PC, mit dem man sich ganz normal unterhalten kann, der macht, was man ihm sagt – das wäre vermutlich ganz nach dem Geschmack von Steve Jobs.

    Über die restlichen Neuerungen ranken sich Gerüchte. Super-schneller LTE-Datenfunk etwa? Er soll laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg in einigen Modellen drin sein – allerdings weiß man bei Apple nie so genau, was aus diversen Test-Versionen am Ende in die fertigen Produkte kommt. Im Prinzip ist es auch egal. Was Apple zuletzt anfasste (und verkaufte) – es wurde zu Gold. Gut 15 Millionen iPads setzte Apple allein im jüngsten Weihnachtsquartal ab – von den 55,3 Millionen, die bisher insgesamt abgesetzt wurden.

    Diesmal gilt Amazon als schärfster Rivale

    Als schärfster Rivale gilt diesmal der Online-Händler Amazon, dessen einfaches Tablet Kindle Fire weniger als die Hälfte des günstigsten iPad kostet – auch weil Amazon ihn unter Herstellungskosten abgibt. Am Horizont taucht ein weiterer Herausforderer auf: Microsoft mit seinem nächsten Betriebssystem Windows 8, das im Herbst erscheint und auf Tablets laufen wird. Microsoft setzt auf sein innovatives Design sowie die Anziehungskraft seiner Bürosoftware Office, die mit Windows 8 auf den Tablet-Computern verfügbar wird.

    Offiziell hat Apple noch nie groß auf die Mitbewerber geschaut. Dass das neue iPad just zu dem Zeitpunkt präsentiert werden soll, an dem sich der Rest der Computerwelt zur Cebit in Hannover trifft, kann man schon als Provokation auffassen.

    Apple: Die großen Fußstapfen von Steve Jobs

    Hier handelt der neue Firmenchef Tim Cook bestimmt im Sinne seines Vorgängers. Aber schafft er es, in die Fußstapfen eines Steve Jobs zu treten? Der Neue wird es, wenn er klug ist, an diesem Abend in San Francisco erst gar nicht versuchen. (mit dpa, afp)

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