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Corona-App abgeschaltet? Das bedeutet der Schlafmodus nun

Infektionswarnung

Corona-App fällt nun in den Schlafmodus: Was bedeutet das?

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    Digitale Nachweise des Genesenenstatus können für länger als drei Monate ausgestellt sein. Die technische Umstellung ist noch nicht erfolgt.
    Digitale Nachweise des Genesenenstatus können für länger als drei Monate ausgestellt sein. Die technische Umstellung ist noch nicht erfolgt. Foto: Catherine Waibel, dpa

    Nach knapp drei Jahren Corona-Pandemie scheint die Gefährdungslage auch in Deutschland offiziell beendet. Ein digitales Hilfsmittel gerät dabei auf das Abstellgleis: die Corona-Warn-App.

    Eine Nutzerinformation weist in der installierten Software darauf hin, dass es nur mehr bis Sonntag (30. April) möglich ist, andere Personen nach einem positiven Test zu warnen und auch selbst Warnungen über sogenannte "Risikobegegnungen" bezüglich Sars-COV-2 zu erhalten. Zum 1. Juni soll die Corona-App schließlich in einen "Schlafmodus" versetzt werden und nicht mehr aktualisiert, erklärt das Bundesgesundheitsministerium auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

    Corona-Warn-App im Schlafmodus: Macht es Sinn, sie weiter zu nutzen?

    Auch der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes nehmen in dem Bericht zu der Maßnahme Stellung. Die Vereinigung hält den Schritt für gerechtfertigt und erklärt, dass es sich um ein "nützliches Instrument" gehandelt habe. Die Warn-App sei während der Pandemie hilfreich gewesen, um auf mögliche Infektionsübertragungen hinzuweisen und dann Tests zu veranlassen. Das Risiko, aufgrund einer Corona-Infektion intensivmedizinisch behandelt werden zu müssen, sei mittlerweile "außerordentlich gering".

    Können Bürger und Bürgerinnen, welche die Corona-Warn-App noch auf dem Handy haben, sie nun löschen? Das ist der Fall, alternativ könne man sie jedoch auf dem Smartphone lassen, um auch künftig elektronische Impfzertifikate zu nutzen. Hierbei gibt es jedoch einen Haken. Zwar lassen medizinische Vereinigungen keinen Zweifel an der Tauglichkeit der App. Allerdings lässt der Amtsärzte-Verband gegenüber der dpa wissen, dass "der Nutzen noch evaluiert werden sollte". Seit der Inbetriebnahme der Covid-App im Juni 2020 sei sie über 48 Millionen Mal heruntergeladen worden, so das Entwickler-Team. Interessanterweise hätten jedoch lediglich "bis zu 35 Mio." die Anwendung auch aktiv genutzt.

    Corona-App spielt keine Rolle mehr: Auswertung der Infektionslage erfolgt anders

    Neun Millionen Personen haben angeblich wiederum aktiv nach einem positiven Corona-Test über 270 Mio. Warnungen ermöglicht. Mittlerweile besteht für die Gesundheit der Bevölkerung durch die Omikron-Variante des Coronavirus kein "erhebliches Gefährdungspotenzial mehr", erläutert der Amtsärzte-Verband, wodurch das Unterbrechen von Infektionsketten nicht mehr im Vordergrund steht. Auch die Gesundheitsämter haben offenbar ihre Bemühungen hinsichtlich Corona runtergefahren, weil Meldungen über Infektionen nur mehr in geringem Umfang eingehen. Daher spielen bei der Beobachtung PCR-Tests kaum mehr eine Rolle, stattdessen Monitoring-Daten des Abwassers sowie Auswertungen des Robert-Koch-Instituts (RKI). (wah mit dpa)

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