Zur Stärkung der Schöpfer von Videoinhalten will das Portal YouTube neue kostenpflichtige Mitgliedschaften einführen. Derzeit komme der Großteil des Geldes aus Werbeeinnahmen und das werde auch das Hauptaugenmerk bleiben, sagte der YouTube-Produktverantwortliche Neal Mohan am Donnerstag. Jedoch solle darüber hinaus auch geschaut werden, welche Geldquellen für die Urheber der Videos geschaffen werden könnten, hieß es bei der Google-Tochter.
YouTube Premium: Nutzer bekommen exklusives Videomaterial
YouTube kündigte Mitgliedschaften für Kanäle mit über 100.000 Abonnenten an, die 4,99 Dollar (knapp 4,30 Euro) pro Monat kosten sollen. Im Gegenzug sollen Nutzer dafür exklusives Videomaterial zu sehen bekommen, darunter auch Livestream-Angebote. Im Kommentarbereich der Videos können sich laut der Ankündigung zahlende Kanal-Mitglieder mit anderen Mitgliedern austauschen. Den YouTubern soll es zudem ermöglicht werden, direkt auf ihren Kanälen ihre Werbeprodukte zu verkaufen. Das soll bereits ab 10.000 Abonnenten möglich sein.
Beides soll dazu dienen, dass die Anbieter und Urheber durch ihr Material höhere Einnahmen erzielen können, also ihre Erlössituation verbessern. Seit der Testphase des Features im Januar hätten Nutzer wie der Comedian Mike Falzone ihre Umsätze verdreifachen können, hieß es in der Mitteilung. Den Anbietern soll es dabei außerdem ermöglicht werden, direkt auf ihren Kanälen ihre Werbeprodukte zu verkaufen.
Instagram will YouTube Konkurrenz machen
YouTube gibt einen Teil seiner Einnahmen an die Produzenten der Inhalte weiter, es gibt aber immer wieder Kritik an deren geringer Höhe. Das Portal sieht sich wachsender Konkurrenz durch andere Plattformen mit Videoinhalten ausgesetzt. Erst am Mittwoch hatte der Bilderdienst Instagram, eine Facebook-Tochter, eine neue Funktion angekündigt, mit der Videos von bis zu einer Stunde Länge geteilt werden können.
YouTube hat eigenen Angaben nach jeden Monat 1,9 Milliarden eingeloggte Nutzer, die sich weltweit über 90 Länder verteilen. (afp)