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WhatsApp: Neue Nutzungsbedingungen bei WhatsApp: Wie widersprechen?

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Neue Nutzungsbedingungen bei WhatsApp: Wie widersprechen?

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    Mit dem Abgleich der Telefonnummer solle unter anderem die relevantere Werbung bei Facebook angezeigt werden.
    Mit dem Abgleich der Telefonnummer solle unter anderem die relevantere Werbung bei Facebook angezeigt werden. Foto: Patrick Pleul/Archiv (dpa)

    Der Kurznachrichtendienst WhatsApp hat Ende August seine Nutzungsbedingungen aktualisiert. In Zukunft werden die Telefonnummern der Nutzer an den Mutterkonzern Facebook weitergegeben. Auch weitere Daten sollen geteilt werden, gab das Unternehmen bekannt. Wichtige Fragen und Antworten zum Thema.

    Welche Daten werden an Facebook weitergegeben?

    Bisher waren die Daten von WhatsApp und Facebook getrennt - trotz der Übernahme des Dienstes durch Facebook 2014. Mit der Aktualisierung der Nutzungsbedingungen sollen nun die Telefonnummern der Nutzer sowie Informationen dazu, wann sie bei dem Dienst aktiv waren, an den Mutterkonzern weitergeleitet werden.

    Muss ich den neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp zustimmen?

    Neue Nutzungsbedingungen bei WhatsApp: Was passiert eigentlich, wenn man immer "Nicht jetzt" klickt?
    Neue Nutzungsbedingungen bei WhatsApp: Was passiert eigentlich, wenn man immer "Nicht jetzt" klickt? Foto: Screenshot AZ

    Die Meldung, dass die Nutzungsbedingungen geändert wurden, können Nutzer bislang mit einem Klick auf "Nicht jetzt" vor sich herschieben. Noch bis zum 24. September besteht die Möglichkeit, ihnen zuzustimmen. Eine Option, sie abzulehnen gibt es allerdings nicht (direkt). Was passiert, wenn man die Meldung bis dahin ignoriert, weiß keiner so genau. Vermutlich geht WhatsApp dann davon aus, dass man den Änderungen zustimmt.

    Kann ich den Änderungen widersprechen, wenn ich ihnen bereits zugestimmt habe?

    Ja - zumindest teilweise. Wer am 25. August bereits bestehender WhatsApp-Nutzer ist, könne Facebook verbieten, die Profilinformationen zur Personalisierung der Werbung und Freunde-Vorschläge einzusetzen, heißt es. In den Einstellungen findet sich unter "Account" die Option, einen Regler bei "Meine Account-Info teilen" auszustellen. Dann werden zumindest nur noch die Telefonnummer und Daten zur Nutzung an Facebook weitergegeben.

    Was ändert sich bei WhatsApp sonst noch?

    WhatsApp schafft erste Grundlagen für die geplante Öffnung des Dienstes für die Kommunikation zwischen Nutzern und Unternehmen. Dabei gehe es etwa um Informationen zu Bestellungen oder  Versand-Benachrichtigungen. "So kannst du zum Beispiel Informationen zum Flugstatus für eine bevorstehende Reise, einen Zahlungsbeleg für etwas, das du gekauft hast, oder eine Benachrichtigung bezüglich eines Liefertermins erhalten." WhatsApp machte bisher keine Angaben dazu, wie der Service konkret aussehen soll.

    Datenschützer üben Kritik an WhatsApp

    Datenschützer sehen das Vorgehen von WhatsApp kritisch. Der Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar kündigte eine Prüfung der Pläne von WhatsApp an: "Jenseits der wenig klaren und in sich intransparenten Datenschutzhinweise wird zu untersuchen sein, in welcher Weise der Datenaustausch stattfindet und ob es hierfür eine rechtliche Grundlage gibt." Das Teilen der Informationen von Nutzerkonten zwischen Facebook und WhatsApp ohne Einwilligung der Nutzer sei nach europäischen und nationalen datenschutzrechtlichen Standards massiv in Frage zu stellen.

    Das ist WhatsApp

    WhatsApp wird 2009 in Santa Clara, Kalifornien, von Jan Koum und Brian Acton gegründet.

    WhatsApp ist eine Anwendung (App) für Smartphones. Mit dem Messenger können Nutzer Nachrichten austauschen.

    Zusätzlich zum normalen Nachrichtendienst können WhatsApp-Nutzer Gruppen erstellen und sich Bilder, Video- und Audiodateien zuschicken. Auch eine Anruf-Funktion gibt es.

    WhatsApp Messenger ist für iPhone, BlackBerry, Windows Phone, Android und Nokia erhältlich.

    Anfang 2014 übernimmt Facebook WhatsApp für 19 Milliarden US-Dollar.

    Seit Januar 2015 gibt es eine browsergestützte Version von WhatsApp, mit der auf bestehende Nachrichten zugegriffen werden kann.

    Anfang 2016 teilte das Unternehmen mit, über eine Milliarde aktive Nutzer zu haben.

    Nachdem zwischenzeitlich Gebühren von 89 Cent pro Jahr für WhatsApp eingeführt wurden, ist der Messenger seit 2016 wieder kostenlos.

    "Allein das Wissen über die gespeicherten Telefonnummern der Nutzer eröffnet Perspektiven, für die jeder Geheimdienst dankbar wäre." Der Schritt markiere den Einstieg von WhatsApp in die Kapitalisierung von Daten und werde dazu führen, "dass Facebook noch mehr über seine Nutzer weiß als zuvor", warnte Caspar. AZ/dpa

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