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Tödlicher Flirt im Chat: 21-Jährige ermordet

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Tödlicher Flirt im Chat: 21-Jährige ermordet

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    Software hat immer Lücken, die Kriminelle Computerhacker mißbrauchen können.
    Software hat immer Lücken, die Kriminelle Computerhacker mißbrauchen können. Foto: DPA

    Nürnberg (lby) - Viele junge Menschen gehen nach Ansicht eines Fachmanns mit Internet-Bekanntschaften zu gutgläubig und naiv um. "Was im Chatroom erzählt wird, wird oft für bare Münze gehalten", sagt der Internet-Experte des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA), Günter Maeser. Einer jungen Italienerin aus Fürth war vor wenigen Tagen ein Internet-Flirt zum tödlichen Verhängnis geworden. Die 21-Jährige war beim ersten Treffen von ihrem neuen Bekannten nach einer versuchten Vergewaltigung ermordet worden.

    Den jungen Leuten seien die Gefahren, die im Internet lauern, oft nicht bewusst, sagte Maeser, der beim LKA das Sachgebiet Internetfahndung leitet. "Dort kann Jeder in jede Rolle schlüpfen." Anders als beim persönlichen Treffen im Café oder in der Discothek habe man nicht die Möglichkeit, einen "ganzheitlichen" Eindruck des Gegenübers zu gewinnen.

    Wenn es nach einem Internet-Flirt zum Rendezvous kommt, sollten nach Angaben  des LKA-Experten bestimmte Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden. "Man soll sich nur an stark frequentierten Orten treffen", empfahl er. Außerdem sollte eine junge Frau zum ersten Treffen eine zweite Person, etwa eine Freundin, mitbringen. "Hat der Mann ehrliche Absichten, so wird er das akzeptieren." Die Sicherheit könne auch erhöht werden, wenn man sich zu Hause abholen lasse, so dass beispielsweise die Eltern den neuen Bekannten sähen. "Wer nichts zu verbergen hat, den wird das nicht stören."

    Wichtig sei schließlich auch, sich vorab die Telefonnummer der Flirt- Bekanntschaft geben zu lassen. "Aber nicht die Handynummer", warnte Maeser, "denn das Handy könnte gestohlen sein." Man solle die Festnetz-Nummer erfragen, vor dem Treffen überprüfen, den Eltern hinterlassen und dies auch dem Bekannten mitteilen. "Dann ist die Identität des Mannes weitgehend klar." Dies könne einen potenziellen Täter abschrecken.

    "Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht", betonte der LKA- Beamte. "Es muss zwar nicht immer gleich zum Mord kommen." Die Fahnder stellen nach seinen Worten aber eine Tendenz zu mehr sexuellen Nötigungen und Missbräuchen bei Internet-Bekanntschaften fest. Eine Masche von Männern sei es etwa, sich über das Web das Foto einer jungen Frau schicken zu lassen, ihr dann zu schmeicheln, eine Model-Karriere in Aussicht zu stellen und ein Treffen zu arrangieren. "Am Ende steht eine Vergewaltigung."

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