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Test: Kindle, Tolino und Co.: So gut sind die aktuellen E-Book-Reader

Test

Kindle, Tolino und Co.: So gut sind die aktuellen E-Book-Reader

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    Der Marktanteil der E-Books steigt. Die aktuellen E-Reader im Vergleich.
    Der Marktanteil der E-Books steigt. Die aktuellen E-Reader im Vergleich. Foto: Bernd Weißbrod, dpa

    In zwei Jahren soll jedes sechste verkaufte Buch digital sein. Bei immer mehr Lesern ist also nicht mehr nur die gedruckte Ausgabe gefragt, sondern eine im Regelfall über das Internet gekaufte Datei, die sich auf einem Lesegerät, dem sogenannten E-Book-Reader, darstellen lässt.

    Der entscheidende Vorteil: Statt mehrerer dicker und schwerer Bücher wandert einfach der oft nur wenige hundert Gramm schwere E-Book-Reader ins Reisegepäck. Das Angebot solcher Geräte ist in den letzten Jahren kräftig gewachsen. Doch Vorsicht, nicht alles, was sich E-Book-Reader nennt, ist tatsächlich für das längere Lesen geeignet. Insbesondere die Nutzung herkömmlicher Tablets wie dem „Galaxy“ von Samsung oder dem „iPad“ von Apple ist, entgegen einer weitverbreiteten Annahme, für das ständige Lesen nur bedingt empfehlenswert.

    Denn solche Geräte arbeiten mit Flüssigkristallen und damit mit einer anderen Darstellungstechnik wie auf E-Books spezialisierte Modelle. Das hat fürs Auge eine auf Dauer schlechtere Lesbarkeit und vor allem einen höheren Energieverbrauch und in der Folge eine kürzere Akku-Laufzeit zur Folge.

    Die gängigen E-Book-Reader arbeiten hingegen mit elektronischem Papier. Diese Technik bildet die Darstellung von Tinte auf Papier nach, wobei Texte und Bilder so lange zu sehen sind, bis ein neuer Impuls für eine andere Anzeige erfolgt. Während der Darstellung selbst benötigen solche Geräte keinen Strom. Das hat den Vorteil, dass sie über sehr lange Akku-Laufzeiten verfügen. Zunehmend steht jedoch eine zuschaltbare Beleuchtung zur Verfügung, die das Lesen auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Nacht ermöglicht.

    Beim Kauf eines E-Book-Readers ist zu beachten, dass die verschiedenen Modelle nicht immer alle auf dem Markt erhältlichen elektronischen Bücher darstellen können. Das bedeutet: Mit dem Erwerb des E-Book-Readers legt sich der Käufer häufig schon fest, wo er in Zukunft auch seine elektronischen Bücher erwerben wird. Denn auf ein einheitliches Dateiformat haben sich die Anbieter bislang nicht einigen können – oder wollen.

    Der Kindle von Amazon ist der beliebteste E-Book-Reader

    Bekanntester Vertreter der Gerätekategorie ist der „Kindle“ des Versandhauses Amazon. Er ist bereits seit 2007 auf dem Markt und wurde ständig weiterentwickelt. Aktuell gibt es drei Modelle, von denen der „Kindle Paperwhite“ die derzeit meistverkaufte Variante ist. Der Bildschirm misst hier 15 Zentimeter in der Diagonalen und kann 1024 mal 758 Bildpunkte darstellen. Der vorhandene Speicherplatz reicht für rund 2500 Bücher. Das Gerät wiegt 213 Gramm und kostet derzeit 99 Euro. Umstritten sind die „Kindle“-Modelle vor allem aufgrund des eingesetzten Rechtesystems: Erworbene Bücher lassen sich nur auf „Kindle“-Geräten lesen. Außerdem sehen die Geschäftsbedingungen von

    Die Buchändler halten mit dem Tolino dagegen

    Eine Alternative mit zunehmender Verbreitung ist der „Tolino“, den mit den Buchhandelsketten Thalia, Hugendubel, Weltbild, Libri und Der Club sowie der Telekom gleich mehrere Anbieter unterstützen. Ein erstes Gerät erschien vor zwei Jahren. Inzwischen ist jeder dritte in Deutschland verkaufte E-Book-Reader ein „Tolino“. Das aktuelle Modell „Tolino Vision 2“ ist seit Oktober 2014 auf dem Markt, verfügt über einen Bildschirm mit einer Diagonalen von 15 Zentimetern, wiegt 174 Gramm und ist gegen Wasser geschützt. Eine zuschaltbare Beleuchtung ist vorhanden. Ein nettes Feature: Das Antippen der Geräterückseite reicht zum Umblättern. Offiziell kostet das Gerät rund 150 Euro, ist aber bei den verschiedenen Anbietern häufig in Kombination mit E-Books und damit vergünstigt erhältlich.

    Der Speicher des Pyrus 2 LED von Trekstor kann erweitert werden

    Unabhängig von den Angeboten eines speziellen Buchhändlers ist der „Pyrus 2 LED“ von Trekstor. Dabei handelt es sich um das neueste Modell einer ganzen Produktpalette, die der deutsche Anbieter seit 2012 vertreibt. Auch hier misst der Bildschirm 15 Zentimeter in der Diagonalen, zeigt aber mit 800 mal 600 Bildpunkten ein etwas weniger scharfes Bild. Das Gerät bringt 205 Gramm auf die Waage. Das „LED“ steht dafür, dass diese Modellvariante mit einem zuschaltbaren Licht ausgestattet ist. Im Vergleich mit anderen Modellen verfügt der „Pyrus 2 LED“ über relativ viele Tasten unterhalb des Bildschirms. Über sie erfolgt unter anderem das Vor- und Rückblättern. Ein weiterer Unterschied gegenüber „Kindle“ und „Tolino“: Ein Wireless-LAN-Modul für die drahtlose Übertragung von Buchinhalten auf den E-Book-Reader gibt es beim „Pyrus 2 LED“ nicht. Neue Daten lassen sich per Speicherkarte oder USB-Kabel übertragen. Das muss allerdings kein Nachteil sein: Ein Zugriff von außen auf das Gerät und eine mögliche Auswertung des Leseverhaltens ist hier definitiv ausgeschlossen.

    Der Sony Reader PRS-T3 soll das letzte Modell von Sony sein

    Lange Zeit war Sony auf dem E-Book-Markt sehr engagiert und stellte schon 2008 ein erstes Gerät vor. Aktuelles Modell ist der „

    Das PoketBook Ultra ist für verschiedene Buchformate offen

    Ebenfalls einen eigenen virtuellen Buchladen betreibt Pocketbook mit „bookland.com“, in dem auch tausende deutscher Titel erhältlich sind. Der Anbieter stammt aus der Ukraine, hat seine größten Marktanteile im russischsprachigen Raum, ist aber zunehmend in Deutschland aktiv. Mit dem 100 Euro teuren „PocketBook Aqua“ gibt es seit einigen Monaten eine wassergeschützte Variante. Außerdem im Angebot ist das rund 200 Euro teure „PocketBook Ultra“. Dessen Besonderheit ist die eingebaute Kamera. Sie verfügt über eine Auflösung von fünf Millionen Bildpunkten und ist dafür gedacht, Texte zu erfassen. Eine Software zur Texterkennung und -umwandlung gehört zum Lieferumfang. So lassen sich gedruckte Texte auf dem „PocketBook“ archivieren. Der Bildschirm misst 15 Zentimeter und zeigt 1024 mal 758 Bildpunkte an. Hinsichtlich der Buchformate ist das „PocketBook“ besonders offen. Das zeigt sich auch beim Betriebssystem: Es basiert auf Linux.

    Das Kobo Aura HD will mit einem größeren Bildschirm überzeugen

    Mit seinem im Vergleich größeren Bildschirm will das „Kobo Aura HD“ überzeugen. Es misst rund 17 Zentimeter in der Diagonalen und zeigt 1440 mal 1080 Bildpunkte. Das 240 Gramm schwere Gerät kann alle gängigen Formate darstellen und ist mit einem Speicherkarten-Steckplatz ausgerüstet. So lässt sich der Speicherplatz erweitern. Der Preis: rund 150 Euro.

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