"Wir wollen das Internet schneller machen und die Preise soweit es geht stabil halten", sagte Obermann der "Welt am Sonntag". In den kommenden Jahren müssten zusätzliche Milliarden Euro in das Netz investiert werden, allein sechs Milliarden Euro in den Festnetzausbau. Für die allermeisten Kunden werde sich aber nichts ändern. Vielnutzer würden aus heutiger Sicht für ihre Flatrate 2016 dann "zehn bis 20 Euro mehr zahlen", sagte Obermann. Bisher zahlten die Intensivnutzer genauso viel wie die Wenignutzer.
Trotz Tempo-Bremse bietet Telekom weiterhin Flatrates
Was bedeutet "Netzneutralität"?
Die beiden Bestandteile des Wortes, "Netz" und Neutralität", verraten den Sinn des Wortes. Das Netz eines Anbieters soll neutral gegenüber den Inhalten sein und alle gleich behandeln - egal, wer diese stellt.
Ein netzneutraler Internetanbieter schickt alle Datenpakete mit der selben Geschwindigkeit zum Empfänger, unabhängig davon, ob sich in ihnen eine E-Mail oder ein Video befindet.
Man könnte die Netzneutralität also als eine Art "Gleichberechtigung im Internet" bezeichnen. Ressourcen sollen nicht diskriminiert werden.
Gefährdet ist die Netzneutralität, wenn ein Anbieter eigene Dienste über die anderer stellt, oder Geld von Internetdiensten verlangt, damit diese sein Netz nutzen dürfen.
Ein Streit um die Netzneutralität entbrannte 2013. Die Telekom kündigte an, die Geschwindigkeit von Flatrates ab einer erreichten Datenmenge zu drosseln.
Da hauseigene Dienste wie "Telekom Entertain" von der Drosselung ausgeschlossen sind, monierten Kritiker, die Telekom würde eigene Dienste bevorzugt behandeln.
Der Konzern hat sich dem Bericht zufolge offenbar aber noch nicht abschließend festgelegt, wie er in drei Jahren mit Vielsurfern umgehen will. "Der Wettbewerb ist so hart, dass wir ohnehin nur das verkaufen können, was sich am Markt durchsetzen lässt", sagte Obermann. Ziel bleibe es, Kunden zu halten und vor allem neue zu gewinnen. Flatrates werde es auch weiterhin geben.
Datenvolumengrenze bei der Telekom ab 2016
Die Pläne der Telekom zur Einführung einer Datenvolumengrenze fürs schnelle Internet-Surfen über den Festnetzanschluss zu Hause waren auf Kritik gestoßen. Die Begrenzung soll demnach für neue Verträge gelten, die sei dem 2. Mai abgeschlossen werden. Altverträge sollen davon unberührt bleiben. Technisch wird das ganze voraussichtlich nicht vor 2016 umgesetzt. afp/AZ