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Stiftung Warentest: Amazon Echo im Test: Eine Wanze als Einkaufshelfer

Stiftung Warentest

Amazon Echo im Test: Eine Wanze als Einkaufshelfer

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    Amazons Lautsprecher Echo und Amazon Dot (rechts) im Test. Die Stiftung Warentest ist nur mäßig begeistert.
    Amazons Lautsprecher Echo und Amazon Dot (rechts) im Test. Die Stiftung Warentest ist nur mäßig begeistert. Foto: Franziska Gabbert (dpa)

    Amazon Echo und sein kleiner Ableger Dot sind sogenannte Sprachassistenten, die man sich in die Wohnung stellen kann. Dort reagieren sie - gesteuert von der Online-Software Alexa - auf Sprachbefehle und führen diese aus.

    In beiden Modellen stecken jeweils sieben Mikrofone, die in alle Richtungen horchen. Echo hat ordentliche Lautsprecher eingebaut, während der kleine Dot für Musikwiedergabe per Kabel oder Bluetooth an Lautsprecher oder Audiosysteme angeschlossen wird.

    Die beiden Amazon-Geräte müssen im Betrieb ständig online sein, weil sämtliche Inhalte aus dem Netz kommen. Eine Tatsache, die im Vorfeld des Deutschland-Starts Bedenken auslöste. So warnte die Bundesbeauftragte für Datenschutz, Andrea Voßhoff, pünktlich zur Deutschland-Premiere von Echo und Dot vor intelligenten Sprachassistenten, die ständig ihre Umgebung belauschen.

    Nun hat die Stiftung Warentest Echo und Echo Dot ausführlich getestet. Und gibt zumindest in einem Punkt Entwarnung. "Die größten Bedenken, dass Nutzer nämlich über die einge­bauten Mikrofone ständig belauscht werden, können wir zerstreuen." Zumindest in der geprüften Version sendeten die Geräte aufgenom­mene Sprache demnach erst, nachdem das Akti­vierungs­wort erkannt wurde. Allerdings reagierten Echo und Echo Dot auch auf Sprach­fetzen, die ähnlich wie das Akti­vierungs­wort klingen, haben die Tester festgestellt.

    Trotzdem warnt Warentest, dass man sich mit Echo und Echo Dot "praktisch eine Wanze in die Wohnung" hole, die Sprach­befehle und Fragen der Nutzer auf Amazon-Server im Internet sendet. "Weil biome­trische Daten wie die eigene Stimme zunehmend Pass­wörter ersetzen, sehen wir es als bedenk­lich an, wenn Stimm­beispiele als Tonaufzeichnung ins Internet gehen."

    Dies sei allerdings ein Problem aller Systeme zur Sprach­erkennung – auch der von Apple, Google und Microsoft.

    Was kann Echo und Echo Dot von Amazon nun tatsächlich? Die Tester zählen unter anderem auf: Hörspiele abspielen, wenn der Nutzer einen Account bei Audible hat, Musik über Bluetooth vom Smartphone und von einem Streaming­dienst hören, Laut­stärke ändern, Termine und Aufgaben­listen des eigenen Google Kalenders verwalten, bei Amazon einkaufen, und ­­­­­­­vernetzte Geräte im Haushalt steuern.

    Die Sprach­assistenz funk­tioniere allerdings nicht reibungs­los: "Häufig kommt statt der erwarteten Antwort nur der Hinweis „Ich habe die Frage nicht verstanden“".

    Und auch sonst sei der Nutzen von Amazon Echo und Echo Dot bisher beschränkt, da nur wenige Unternehmen mit Amazon koope­rieren. "Der kleine Echo Dot ist vor allem ein Einkaufs- und Alltags­helfer, der größere Echo auch ein Unterhalter – mit der Wieder­gabe von Musik und Hörspielen."

    Den ausführlichen Test hat Warentest auf seine Webseite gestellt. (AZ)

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