Diese Wochen haben es in sich: Nicht nur Apple hat seine neuen iPhone-Modelle „iPhone 6“ und „iPhone 6 Plus“ vorgestellt. Pünktlich zum Beginn der traditionell umsatzstarken Herbstmonate haben auch Samsung, Sony, HTC und Nokia neue Smartphones auf den Markt gebracht. Zudem tritt Amazon erstmals an, die Gunst der Käufer zu erobern.
Welche Vor- und Nachteile die einzelnen Modelle haben, zeigt unser Vergleich der neuen Handys 2014.
Apple iPhone 6
Sämtliche Gerüchte im Vorfeld der Präsentation der neuen iPhone-Modelle haben sich bewahrheitet: Künftig gibt es zwei aktuelle Geräte – das „iPhone 6“ mit einem 4,7-Zoll-Display und einer Auflösung von 1334 mal 750 Bildpunkten sowie das „iPhone 6 Plus“ mit einem 5,5-Zoll-Display, das die Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten zeigt.
Apple legt damit keine neue Messlatte, sondern reagiert auf den Markt: Dort sind Smartphones mit größeren Displays und höheren Auflösungen bereits seit längerer Zeit im Angebot von Samsung, LG & Co. zu finden.
Die neuen Modelle, die am Freitag (19. September 2014) in den Handel kommen, versprechen schnellere Prozessoren. Vor allem aber die Foto- und Video-Funktionen hat Apple verbessert und dabei nicht, wie mancher Konkurrent, auf eine immer höhere Anzahl der Bildpunkte gesetzt. Die liegt bei Apple bei maximal acht Millionen. Jedoch ist die Kamera nun besonders lichtstark und kann bis zu 240 Bilder pro Sekunde für Videos aufnehmen.
Sowohl in einem schnurlosen Netzwerk als auch in LTE-Mobilfunknetzen tauschen die iPhones Daten nun schneller aus. Nicht zuletzt: das „iPhone 6“ ist mit einer Bauhöhe von 6,9 Millimetern gegenüber seinem Vorgänger gut einen Millimeter dünner geworden und wiegt 129 Gramm. Das „iPhone 6 Plus“ ist 7,1 Millimeter dick und wiegt 172 Gramm. Je nach Modell und Speicherkapazität kosten die neuen Geräte ohne Vertrag zwischen 699 und 999 Euro.
Samsung Galaxy Note 4
Apples größter Konkurrent auf dem Smartphone-Markt hatte seine Neuheiten bereits auf der Messe IFA 2014 in Berlin vorgestellt. Vor allem das „Galaxy Note 4“ steht mit Blick auf die Hardware dem neuen iPhone keinesfalls nach: Es verfügt über ein 5,7-Zoll-Display, das 2560 mal 1440 Bildpunkte zeigt. Für flottes Arbeiten sorgen ein 2,7-GHz-Prozessor und 3 GByte Arbeitsspeicher. Gegenüber dem iPhone hebt es sich auch beim Massenspeicher ab: 32 GByte sind serienmäßig integriert und ein Aufrüsten ist mittels micro-SD-Karte preiswert möglich.
Die 16-Megapixel-Kamera an der Rückseite wird von einer 3,7-Megapixel-Kamera an der Frontseite ergänzt. Bedingt durch das große Display ist das Samsung-Modell 176 Gramm schwer und misst 154 mal 79 mal 8,5 Millimeter. Es arbeitet mit Android 4.4 als Betriebssystem und in allen gängigen Mobilfunknetzen. Wann und zu welchem Preis das „Galaxy Note 4“ auf den deutschen Markt kommt, ist noch offen.
Sony Xperia Z3 Sony
Sony Xperia Z3 Sony setzt bei seinem neuen Spitzenmodell „Xperia Z3“ auf Verbesserungen im Detail. Entscheidendes Kaufargument bleibt aber, dass das Gerät wie sein Vorgänger wassergeschützt und staubdicht ist. Die Kamera verfügt über eine extrem hohe Auflösung von 20,7 Millionen Bildpunkten. Interessanter Nebeneffekt: Wem eine Auflösung von acht Megapixeln reicht, der kann einen digitalen Dreifach-Zoom ohne Qualitätsverlust nutzen. Zudem lassen sich Videos auch im 4K-Standard mit 3840 mal 2160 Bildpunkten aufnehmen. Das 5,2-Zoll-Display zeigt hingegen „nur“ 1920 mal 1080 Bildpunkte.
Eine intelligente Gegenlichtsteuerung sorgt dafür, dass es nicht in den Standby-Modus wechselt, wenn es betrachtet wird. Schnelle Rechenleistungen verspricht der 2,5-GHz-Prozessor in Verbindung mit 3 GByte Arbeitsspeicher. Als Betriebssystem kommt Android 4.4 zum Einsatz. Alle gängigen LTE-, UMTS- und GSM-Frequenzen werden unterstützt. Das Gerät misst 146 mal 72 mal 7,3 Millimeter und bringt 152 Gramm auf die Waage. Der Preis ohne Vertrag: 649 Euro.
HTC Desire 820
Mit schnellem Prozessor, 5,5-Zoll-Bildschirm und einem Preis von 329 Euro soll das neue „Desire 820“ von HTC ab Ende des Jahres Käufer locken. Eine Datenübertragung per LTE ist ebenso möglich wie die Aufnahme von Fotos und Videos mit bis zu acht Millionen Bildpunkten. Interessanterweise bot das Vorgängermodell „Desire 816“ 13 Millionen Bildpunkte.
Eine Besonderheit stellen die Sound-Qualitäten dar: So sind zwei Stereo-Lautsprecher an der Frontseite eingebaut und zwei spezielle Verstärker sorgen auch ohne Kopfhörer für einen kräftigen Sound. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Gerätes ist also sehr gut. Eine Schwachstelle hat es jedoch: Die Auflösung des Bildschirms liegt bei nur 1280 mal 720 Bildpunkten. Das ist vergleichsweise wenig. Auch HTC setzt auf Android 4.4.
Amazon Fire Phone
Im Juli hat Amazon mit dem „Fire Phone“ sein erstes Smartphone vorgestellt. Jetzt kommt es auch auf den deutschen Markt. Einziger Anbieter ist zunächst die Deutsche Telekom, die das Gerät ab dem 30. September ausliefert. Die Hardware ist gut, aber gegenüber der Konkurrenz nichts Besonderes. Das Display verfügt über eine Diagonale von 4,7 Zoll, der Prozessor arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,2 GHz und die Kamera über eine Auflösung von 13 Millionen Bildpunkten. Das Gerät unterstützt alle gängigen LTE-, UMTS- und GSM-Frequenzen und lässt sich somit weltweit einsetzen.
Die Besonderheit ist die Verknüpfung zu den Angeboten von Amazon. Der im ersten Jahr kostenlose Dienst „Prime“ bietet einen Zugriff auf digitale Bücher, Filme und Musik. Die „Firefly“-Funktion erkennt Produkte vor der Kamera und leitet den Nutzer direkt zum Onlineshop. Das Gerät gibt es zwar für einen Euro, allerdings nur in Verbindung mit einem Laufzeitvertrag, für den monatlich knapp 50 Euro zu berappen sind.
Nokia Lumia 830
Seit der endgültigen Übernahme der Handy-Sparte von Nokia ist das „Lumia 830“ eine der ersten Neuheiten, die von Microsoft vorgestellt wurden. Der „Snapdragon 400“ mit einer Taktfrequenz von 1,2 GHz ist dabei ein nicht mehr ganz aktueller Prozessor und der Arbeitsspeicher ist mit einem GByte auch nicht allzu üppig bestückt. Der Bildschirm misst fünf Zoll in der Diagonalen und zeigt 1280 mal 720 Bildpunkte – das überbieten echte Spitzenmodelle. Angesichts des angekündigten Preises von rund 390 Euro dürfte es Microsoft schwerfallen, mit dem Gerät Anwender zum Wechsel zu bewegen. Dazu ist das Preis-Leistungs-Verhältnis wohl nicht gut genug.
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