Der südkoreanische Anbieter Samsung muss um seine Tabellenführung bei Smartphones fürchten. Denn Nachrichten von brennenden Häusern, Gefahren für den Luftverkehr und verschmorten Hosen untergraben das Vertrauen in die Marke.
Zudem zehrt der Rückruf von Millionen Handys – plus nun der Verkaufsstopp – den Gewinn auf. Das Debakel um explodierende Handy-Batterien dürfte den Niedergang des einstigen Vorzeigeunternehmens damit beschleunigen, könnte ihm aber auf unerwartete Weise auch nützen. Lesen Sie dazu auch: "Samsung stoppt Produktion des Smartphones Galaxy Note 7"
Samsung muss sich modernisieren
Denn der Großkonzern mit über 450 000 Mitarbeitern hätte längst seine Strukturen modernisieren müssen. Eine offensichtliche Krise wie der Albtraum mit den brennenden Smartphones hilft, die nötige Rechtfertigung und den Leidensdruck für einen Umbau zu schaffen. Samsung stellt nicht nur alle erdenklichen elektrischen Geräte her, sondern bietet auch Versicherungen an, betreibt Hotels, gestaltet Mode und baut Hafenanlagen.
Eine Aufteilung in Firmen, die zumindest verwandten Branchen angehören, wäre der erste Schritt. Auch die Überwachung durch einen unabhängigen Aufsichtsrat müsste stärker werden. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für so eine Reform – denn trotz der brandgefährlichen Batterien ist die Profitabilität noch erfreulich hoch.