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Raubkopierer oft ohne schlechtes Gewissen

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Raubkopierer oft ohne schlechtes Gewissen

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    Raubkopierer oft ohne schlechtes Gewissen
    Raubkopierer oft ohne schlechtes Gewissen Foto: DPA

    Zum Welttag des geistigen Eigentums am Montag verlangten Vertreter der Unterhaltungsbranche in Berlin unterdessen einen besseren Schutz des Urheberrechts im Internet.

    Rund ein Viertel aller Anwender hat schon einmal illegal kopierte Software eingesetzt, wie aus der Studie hervorgeht. Und 16 Prozent der Befragten haben schon mal kostenpflichtige Software für Freunde kopiert und weitergegeben. 86 Prozent von ihnen hätten dabei kein "schlechtes Gewissen" gehabt, teilte Microsoft mit.

    Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Musikindustrie, Dieter Gorny, forderte eine Art Straßenverkehrsordnung fürs Internet. Nutzer, die sich Raubkopien besorgten oder solche vertrieben, müssten im selben Moment dafür verwarnt und auf Sanktionen hingewiesen werden.

    Auch wenn viele Nutzer bedenkenlos mit urheberrechtlich geschützter Software umgehen, halten 80 Prozent der für Microsoft 1000 Befragten den Schutz vor Raubkopien für wichtig. 85 Prozent würde es auch stören, wenn ihr eigenes geistiges Eigentum, etwa Fotos, von anderen ungefragt genutzt oder vertrieben würden.

    Eine bereits am Sonntag veröffentlichte Studie des Branchenverbands Bitkom kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Danach finden nur 25 Prozent der deutschen Anwender illegale Kopien von Musik, Filmen oder Software akzeptabel. Dies sei kein Kavaliersdelikt, sagen dagegen zwei Drittel der Befragten (66 Prozent).

    Die Studie von TNS Emnid beschreibt den typischen Nutzer illegal kopierter Software als jung, männlich und gebildet. Nur halb so viele Frauen nutzten Raubkopien, hieß es. 37 Prozent der Raubkopierer sind zwischen 14 und 29 Jahren. Was Anwender davon abhält, illegal kopierte Software zu verwenden, ist vor allem die gefürchtete Gefahr vor Viren, Trojanern oder anderen schädlichen Programmen.

    Nach Schätzungen von Industrie- und Markenverbänden gehen der deutschen Wirtschaft jährlich mehrere Milliarden Euro durch Produktpiraterie verloren. Laut einer Studie im Auftrag der Internationalen Handelskammer vernichteten illegale Downloads und der Tausch von Filmen, Musik und Büchern 2008 in Deutschland 34 000 Arbeitsplätze und bewirkten Umsatzeinbußen von über 1,2 Milliarden Euro.

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