Die meisten Verbraucher in der EU kennen die seit Mitte Juni geltenden neuen Vorschriften zum Roaming - sie passen ihr Nutzungsverhalten aber nur langsam an. In einer Eurobarometer-Umfrage gaben 71 Prozent der Europäer an, über die Abschaffung der Roaminggebühren Bescheid zu wissen, wie die EU-Kommission heute mitteilte. Außerdem gingen demnach 72 Prozent der Befragten davon aus, dass sie oder Bekannte von den neuen Regeln profitieren würden.
Die Roaminggebühren in der Europäischen Union waren zum 15. Juni weggefallen. Verbraucher können seitdem zu ihrem Inlandstarif im EU-Ausland telefonieren, Kurznachrichten schreiben und das mobile Internet nutzen. Einige Nutzer müssen dabei allerdings selbst aktiv werden, um ihren Tarif anzupassen. Bei Missbrauch dürfen die Anbieter Zusatzkosten erheben.
Reisende halten sich im Ausland trotz neuer Roaming-Regeln weiter zurück
Wie das im August erhobene Eurobarometer weiterhin ergab, stellen die Verbraucher ihre Nutzergewohnheiten trotz der neuen Regeln nur langsam um. Der Umfrage zufolge lag der Anteil der Reisenden, die nach dem 15. Juni im Ausland Datendienste genauso nutzen wie im Inland, nur bei 31 Prozent.
Damit verdoppelte sich der Wert aber im Vergleich zu den Reisenden vor dem 15. Juni, damals lag er bei 15 Prozent. Im Vergleich zur Mobilfunknutzung im Heimatland schränken jedoch auch nach dem Ende der Gebühren noch 60 Prozent der Reisenden ihre Nutzung von mobilen Datendiensten in anderen EU-Ländern ein.
Die Kommission erklärte, die Mobilfunkbetreiber in den Ländern hielten sich "im Allgemeinen an die neuen Vorschriften". Die Kommission werde aber in enger Zusammenarbeit mit den verantwortlichen nationalen Behörden die weitere Entwicklung auf den Märkten "überwachen". AFP