Kim Schmitz hat mal wieder einen großen Plan: Der vor knapp einem Jahr festgenommene Gründer des Internet-Speicherdienstes Megaupload will ein 13.000 Kilometer langes Tiefsee-Internetkabel von Neuseeland nach Los Angeles verlegen. Das berichtet die Zeitung "The New Zealand Herald". Die Kosten für das Projekt sollen sich auf umgerechnet rund 260 Millionen Euro belaufen. Kim Dotcom darf wieder ins Internet
Kim Schmitz hat Großes vor
Mit dem Projekt will Schmitz alias Dotcom die Bandbreite der Neuseeländer verdoppeln. Für private Internetnutzer soll die Nutzung des Kabels kostenlos sein, lediglich von Geschäftskunden will Schmitz nach Informationen der Zeitung Gebühren verlangen. Ansporn für Kim Dotcom ist nach eigener Aussage, dass Neuseeland eher Glasfaser denn Asphalt brauche. In zehn bis fünfzehn Jahren würden die meisten Menschen aber von Zuhause aus arbeiten und einkaufen, glaubt Schmitz.
Kim Schmitz will zudem am Jahrestag seiner Festnahme im Januar eine neue Plattform in Betrieb nehmen. Auf Twitter kündigte Schmitz alias Kim Dotcom an, er werde den neuen Dienst Mega nennen. Auf der Werbe-Seite habe es binnen weniger Stunden schon "Millionen" von Klicks gegeben. "Eins ist sicher: Die Welt will Mega", twitterte Schmitz. Auch mit den Erlösen der neuen Seite will Schmitz die Verlegung des Tiefseekabels bezahlen.
Schmitz: Gegen Kaution auf freiem Fuß
Der 38-jährige gebürtige Deutsche war am 20. Januar festgenommen worden. Er ist gegen Kaution auf freiem Fuß in seiner Wahlheimat Neuseeland; die USA verlangen seine Auslieferung. Megaupload bot seinen Nutzern an, Daten im Internet zu speichern und mit anderen zu teilen. Dies ist nicht illegal, doch der Dienst wurde auch dazu genutzt, Raubkopien etwa von Musik, Filmen und Software zu verbreiten.
USA beschuldigen Schmitz
Die USA beschuldigen die Verantwortlichen, unrechtmäßig 140 Millionen Euro angesammelt zu haben. Sollte Schmitz vor ein US-Gericht gestellt werden, drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft. Die neue Plattform Mega verspricht ein ausgeklügeltes Verschlüsselungssystem, so dass zwar die Nutzer, nicht aber die Betreiber der Seite wissen, welche Daten sie speichern und teilen. Theoretisch könnten so die Betreiber nicht für illegale Kopien verantwortlich gemacht werden. (afp, bs, AZ)