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Jeder zweite Nutzer Opfer von Kriminalität im Netz

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Jeder zweite Nutzer Opfer von Kriminalität im Netz

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    Jeder zweite Nutzer Opfer von Kriminalität im Netz
    Jeder zweite Nutzer Opfer von Kriminalität im Netz Foto: DPA

    Das teilte der Branchenverband Bitkom am Donnerstag in Berlin auf der Grundlage einer Forsa-Umfrage unter 1000 Befragten mit. Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, sagte, die Täter im Internet würden immer professioneller. Hundertprozentige Sicherheit im Netz gebe es nicht, "auch nicht beim Online-Banking". Laut

    Ziercke sagte, jeder müsse darauf achten, dass sein Computer die aktuellen Virenschutzprogramme und Firewalls (Schutzwälle) habe. Zudem müssten Passwörter regelmäßig geändert werden. "Wer im Internet ist, der macht die Tür seines Hauses weit auf und muss aufpassen, dass nicht jemand hereinspaziert kommt, den er nicht gerne haben möchte", sagte Ziercke. Beispielsweise sei die Zahl der Phishing- Fälle, bei denen Passwörter für das Online-Banking durch Kriminelle abgefangen werden, nach einem vorübergehenden Rückgang nun wieder gestiegen.

    Auf der Basis von Daten der Bundesländern rechnet Bitkom in diesem Jahr mit rund 2900 angezeigten Phishing-Fällen. "Nach unserer Hochrechnung steigt der Schaden um 56 Prozent auf etwa 11 Millionen Euro", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Dieter Kempf. Die Menschen, die im ersten Halbjahr 2009 Opfer von Phishing-Fällen wurden, meldeten laut Bitkom durchschnittlich einen Schaden von rund 4800 Euro. 2008 wurden 1863 Phishing-Fälle beim Online-Banking gemeldet - insgesamt räumten die Betrüger dabei 7 Millionen Euro von Konten ab.

    Laut Ziercke sind die Täter im Internet an allen Informationen interessiert, die sie für ihre kriminellen Zwecke nutzen können. Dazu gehörten Zugangsdaten zu sozialen Netzwerken und E-Mail-Fächern, zu Reiseportalen oder Aktiendepots, zu Webservern oder Firmennetzwerken. Als Beispiele nannte er in diesem Zusammenhang das Internet- Auktionshaus Ebay, den Online-Versandhändler Amazon und das Online- Bezahlsystem Paypal, "die Aufzählung ist beliebig erweiterbar". Die Daten würden in speziellen Foren illegal zum Verkauf angeboten. Da die Server häufig im Ausland stünden, seien die Täter in der Regel schwer zu identifizieren und zu fassen.

    Experten gehen davon aus, dass viele Opfer sich nicht bei der Polizei melden und daher viele Taten gar nicht in den Statistiken auftauchen. Laut Bitkom verzichtet aber auch immerhin jeder dritte Internetnutzer über 14 Jahren - das sind 16 Millionen Menschen - aus Sicherheitsgründen ganz auf das Online-Banking. 40 Prozent schickten wichtige Dokumente lieber per Post statt per Mail.

    Mit dem Projekt De-Mail sollen vertrauliche Daten in Deutschland künftig auch über das Internet sicher versandt werden können. An diesem Freitag beginnt in Friedrichshafen am Bodensee die Testphase. Wer

    Internet: www.bitkom.org

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