"Die persönlichen Daten der Mitglieder sind die Grundlage für Facebooks Geschäftsmodell", erklärt Michaela Zinke vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). "Wir rechnen damit, dass diese in Zukunft noch viel intensiver ausgewertet werden." Für die Nutzer heißt das: Mehr personalisierte Werbung und mehr Apps und Dienste, die gezielt persönliche Informationen abgreifen.
Profile für individuelle Werbung zu erstellen, sei an sich noch nichts Schlechtes, sagt Zinke: "Bei anderen Diensten und Onlineshops ist es ja völlig normal, dass mir zum Beispiel bestimmte Produkte empfohlen werden." Allerdings kritisiert die Verbraucherschützerin, dass Facebook nicht transparent mache, was mit welchen Daten passiert und wie lang bestimmte Informationen gespeichert werden. Wer Facebook oder anderen Firmen wie Google nicht zu viel über sich preisgeben möchte, sollte daher genau überprüfen, welche Informationen er wo hinterlässt.
Denn persönliche Daten gelangen nicht nur direkt über Facebook in die Datenspeicher des Unternehmens. Bei vielen Webseiten können sich Nutzer zum Beispiel mit ihrem Facebook-Profil einloggen, bei Anbietern wie dem Musikstreamer Spotify ist das sogar Pflicht. "Was höre ich, wo gehe ich hin, mit wem rede ich? Solche Daten sind für Unternehmen wie Facebook besonders wertvoll", erklärt Zinke. Bei solchen Angeboten sollten Nutzer sich daher - wenn möglich - lieber regulär und nicht über Facebook registrieren. Auch die Suche nach Alternativen ohne Anbindung an soziale Netzwerke kann es anderen erschweren, der eigenen Datenspur im Netz zu folgen. (dpa)