Der 44-Jährige Unternehmensgründer war nach 57 Prozesstagen zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Sein Ex-Kompagnon und Infomatec-Mitbegründer Gerhard Harlos, wegen derselben Vorwürfe angeklagt, war nach einem Teilgeständnis mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davongekommen. Die in Ad-hoc-Meldungen berichteten Geschäftsabschlüsse der einstigen Stars am Neuen Markt seien laut Urteil von Richter Rainer Brand in Wahrheit "Luftnummern und Lumpereien" gewesen.
Alexander Häfele wird voraussichtlich in zwei bis drei Monaten seine Haftstrafe antreten müssen, so der Augsburger Oberstaatsanwalt Günther Zechmann. Sobald die Akten vom BGH zurück sind, werde die Vollstreckung des Urteils angeordnet. Die volle Zeit wird Häfele jedoch nicht absitzen müssen. Er war bereits sechs Monate in U-Haft. Zudem ist von einer Zwei-Drittel-Strafe auszugehen, so dass am Ende etwa 16 Monate Gefängnis bleiben. Härter könnte den Ex-Firmenchef der Vermögensverfall treffen. Mit dem Urteil wurden rund 4,5 Mill. Euro eingezogen.
Gegen Harlos und Häfele laufen immer noch Schadenersatzklagen geprellter Aktionäre. Die Anleger sollen durch die falschen Pflichtmitteilungen grob geschätzte 250 Mill. Euro verloren haben.