Mehr Katzenvideos als harte Fakten? Facebook-Nutzer werden künftig vermehrt Beiträge von Freunden und Familie statt von Unternehmen, Medien und politischen Gruppen zu sehen bekommen.
Mit der Maßnahme solle das weltgrößte Online-Netzwerk wieder stärker auf das ursprüngliche Ziel ausgerichtet werden, persönliche Verbindungen zu ermöglichen, schrieb Gründer und Chef Mark Zuckerberg in einem Facebook-Beitrag. Die Änderung gehe auf Wünsche von Nutzern zurück.
Viele User aber möchten das Netzwerk auch als Nachrichten- und Unterhaltungsquelle nutzen. Hier erfahren Sie, wie Sie mit nur wenigen Klicks die Artikel, Bilder und Videos der Augsburger Allgemeinen auch weiterhin sehen.
So sehen Sie weiter unsere Beiträge
Im Browser
Gehen Sie auf unsere Facebook-Seite und klicken Sie auf den Button "Abonniert". Das neue Fenster zeigt verschiedene Auswahl-Möglichkeiten. Davon wählen Sie die Option "Als Erstes anzeigen" aus. Fertig: DieAugsburger Allgemeinewird Ihnen nun in Ihrem Newsfeed als Erstes angezeigt. Dass es geklappt hat, erkennen Sie daran, dass die Beiträge am rechten Rand der Meldung mit einem blauen Stern markiert sind.
"Als Erstes anzeigen" heißt übrigens nicht "als Einziges anzeigen". Insgesamt können Sie 30 verschiedene Personen oder Seiten auswählen.
Auf dem Handy
Auch mit dem Handy lassen sich die Einstellungen so ändern. Gehen Sie auf unsere Facebook-Seite und klicken Sie auf "Abonniert". Dann wählen Sie die Option "Als Erstes anzeigen" aus. Hier wird Ihnen ebenfalls ein blaues Sternchen angezeigt, wenn alles geklappt hat.
Kritik an den Maßnahmen von Facebook
Facebooks Änderungen sorgen für Kritik von vielen Seiten. "Ich halte die Facebook-Maßnahme für problematisch", sagte der Sprecher des Deutsche Journalisten-Verbands Hendrik Zörner. "Facebook ist als Kommunikationsmedium von hohem Stellenwert und hoher Bedeutung. Aber das eigene Kommunikationsspektrum auf den Gute-Laune-Bär zu reduzieren, geht an der Bedeutung von Facebook und der Kommunikation von Menschen schlechthin vorbei."
Auch der US-amerikanische Journalistik-Professor Jeff Jarvis sieht die Pläne problematisch. Die Plattform habe sich zu einem wichtigen Lieferanten von Nachrichten und Informationen für die Nutzer entwickelt, schrieb er in einem Blog-Beitrag. Facebook könne seine Verantwortung angesichts der Bedeutung nicht einfach aufkündigen, die die Plattform in der Gesellschaft inzwischen eingenommen habe. Es sei zu befürchten, dass die ursprünglichen Sorgen von Medien-Unternehmen, dass ihnen der Teppich unter den Füßen weggezogen werde, wahr würden.
"Ich ändere das Ziel für unsere Produkt-Teams: Statt sich darauf zu konzentrieren, Sie beim Finden relevanter Inhalte zu unterstützen, sollen sie Ihnen helfen, bedeutsamere soziale Beziehungen zu haben", erklärte Zuckerberg. Das solle das Wohlbefinden der Nutzer stärken. "Andererseits kann das passive Lesen von Beiträgen oder das Anschauen von Videos - selbst wenn sie unterhaltsam oder informativ sind - nicht so gut sein."
Er rechne damit, dass mit den Änderungen Menschen weniger Zeit bei Facebook verbringen würden, räumte Zuckerberg ein. "Aber ich erwarte auch, dass die bei Facebook verbrachte Zeit wertvoller sein wird." Damit werde die Entscheidung auf lange Sicht auch für das Geschäft gut sein. "Wir müssen das System neu fokussieren", sagte der Facebook-Chef der New York Times. (mit dpa)
Mehr zu Facebook:
Facebook will 10.000 neue Leute einstellen
Facebook sollte für News zahlen
Facebook lässt Nutzer künftig die Qualität von Nachrichten bewerten
- Facebook will 10.000 neue Leute einstellen
- Facebook sollte für News zahlen
- Facebook lässt Nutzer künftig die Qualität von Nachrichten bewerten