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Im Schatten von Steve Jobs: Tim Cook, der neue Chef bei Apple

Im Schatten von Steve Jobs

Tim Cook, der neue Chef bei Apple

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    Tim Cook (L), bisher als «Chief Operating Officer» für das Tagesgeschäft zuständig, wird den Posten von Steve Jobs übernehmen. dpa
    Tim Cook (L), bisher als «Chief Operating Officer» für das Tagesgeschäft zuständig, wird den Posten von Steve Jobs übernehmen. dpa

    Bislang trat Tim Cook immer dann in die Öffentlichkeit, wenn Steve Jobs seine Gesundheit zurückwarf.  Er hatte Jobs' bereits während dessen Krebsbehandlung 2004 vertreten. 2009, als Jobs eine Leber transplantiert wurde, übernahm Cook wieder das Ruder. Jetzt übernimmt er endgültig den Chefposten, Jobs wird Vorsitzender des Verwaltungsrats.

    Cook selbst ist seit 1998 bei Apple. Jobs selbst holte ihn von Compaq. Der Wiederaufstieg des Unternehmens mit dem Apfel-Logo nach der Rückkehr von Steve Jobs 1997 war nicht nur das Werk von "His Steveness", wie Steve Jobs manchmal ironisch bezeichnet wird. Sondern das Ergebnis einer erfolgreichen Teamarbeit mit Tim Cook. Dieser griff schnell durch. Neben Jobs gilt er als eine der zentralen Figuren hinter dem geschäftlichen Erfolg von Apple in den vergangenen Jahren. Er gilt als ein Manager, der Ideen tatsächlich in die Wirklichkeit umsetzen kann.

    Ähnlich wie Jobs gilt Cook als öffentlichkeitsscheuer Workaholic, der auch mal E-Mails mitten in der Nacht verschickt - und oft ähnlich schwierig im Umgang ist. Cooks Management-Stil illustrierte "Fortune" mit folgender Anekdote aus den 90er Jahren. Apple-Manager um Cook beraten über ein Problem in Asien. "Das ist schlimm", sagt er. "Jemand sollte sich direkt in China darum kümmern." Eine halbe Stunde später blickt er einem der Anwesenden ins Gesicht und fragt: "Warum sind Sie eigentlich noch hier?"

    Cook ist ein Manager und ein Genie - aber keine Ikone

    Tim Cook (50), hatte Ende der 90er Jahre zum Beispiel bei Apple mit dem Chaos in den Produktionsabläufen aufgeräumt. Er schloss eigene Produktionswerke und setzte auf Auftragsfertiger. Er ließ die Lagerbestände von Monaten auf Tage schmelzen. Das half Apple, bei dem schnellen Modellwechsel in der Elektronik-Branche keine Auslaufgeräte als Altlasten herumliegen zu haben. Bis dahin war das kalifornische Unternehmen dafür berüchtigt gewesen, besonders populäre Produkte nicht liefern zu können.

    Aber nicht nur Nachschubschwierigkeiten wurden von Cook weitgehend beseitigt. Der ehemalige Compaq-Manager bekam auch das Problem mit viel zu optimistischen Absatz-Prognosen für weniger populäre Produkte in den Griff, die in der Vergangenheit immer wieder zu enormen Abschreibungen auf nicht verkaufbare Haldenbestände geführt hatten.

    Doch auch wenn Cook jedes Details der Produktionskette ­optimierte - als Ikone für Apple taugt der eher spröde auftretende Manager nicht. Auch für die Rolle des Kreativen mit visionären Ideen ist Cook keine Bestbesetzung. Dabei gilt der 50-Jährige neben Jobs als einer der wichtigsten Architekten des wirtschaftlichen Erfolgs des iPhone- und iPad- Herstellers. Als für das Tagesgeschäft zuständiger "Chief Operating Officer" hatte er dafür zu sorgen, dass nach der Umsetzung der kühnen Visionen am Ende des Tages schwarze Zahlen in den Büchern stehen. Das US-Magazin "Fortune" würdigte Cook als "das Genie hinter Steve". dpa/AZ

    "Fortune" über Cook

    Apple-Mitteilung

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