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Illegale Datensammlung: Massive Kritik an Google

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Illegale Datensammlung: Massive Kritik an Google

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    Illegale Datensammlung: Massive Kritik an Google
    Illegale Datensammlung: Massive Kritik an Google Foto: DPA

    Es müsse geklärt werden, "was eigentlich wie genau gespeichert wird", sagte Aigner am Samstag im Radiosender MDR Info. Die Daten müssten "sofort und vollumfänglich" gelöscht werden. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar forderte eine "detaillierte" Überprüfung des Umgangs von Google mit personenbezogenen

    Nach Angaben von Google wurden von offenen WLAN-Funknetzwerken auch sogenannte Nutzdaten ("payload") gespeichert, beispielsweise Fragmente von E-Mails oder Inhalte von abgerufenen Webseiten. "Das war ein Fehler, den wir zutiefst bedauern und für den wir um Entschuldigung bitten", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Das Internet-Unternehmen kündigte an, das Erfassen von WLAN- Funkstationen durch seine umstrittenen Kamera-Autos für den Dienst Street View zu stoppen und auch nicht wieder aufzunehmen.

    Ministerin Aigner erinnerte daran, dass sie noch vor 14 Tagen ein Gespräch mit Google geführt habe. Da habe der Konzern noch abgestritten, dass außer Netzwerk- und IP-Adressen auch andere persönliche Daten gespeichert worden seien. Aigner: "Jetzt ist es noch viel schlimmer. Offenbar weiß die Firma selbst nicht, was sie speichert." Zweifel an dem Internet-Konzern äußerte auch Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). "Google hat jetzt ein Glaubwürdigkeitsproblem", sagte sie beim Ökumenischen Kirchentag in München. Die Verbraucher "sollten jetzt ihre Macht demonstrieren und sagen: Mit uns nicht!"

    Als "höchst ungewöhnlich" kritisierte der Datenschutzbeauftragte Schaar die Erklärung, die Panne sei versehentlich geschehen. "Es ist schwer vorstellbar, dass dies erst jetzt aufgefallen ist", so Schaar. "Es stellt sich die Frage, wie wir weiter mit Google umgehen, wie glaubwürdig die Erklärungen des Unternehmens sind."

    Für das "unabsichtliche" Ausspähen der Daten hatte der Google- Sprecher einen Fehler beim Aufsetzen der Scan-Software verantwortlich gemacht. Dieser Fehler sei erst aufgefallen, nachdem man sich bei Google intern mit einem detaillierten Fragenkatalog des Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar auseinandergesetzt habe.

    Nach Schaars Angaben hat Google den Fragenkatalog seines Hamburger Kollegen bisher nicht beantwortet. Google Deutschland habe dies damit begründet, dass der Brief an die falsche Adresse gegangen sei. Die Mitarbeiter von Street View arbeiteten für die US-Muttergesellschaft. "So etwas habe ich in meiner langen Zeit als Datenschutzbeauftragter bei keinem seriösen Unternehmen erlebt", sagte Schaar.

    Google-Informationen über Street View: http://dpaq.de/gFCEc

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