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Ice Bucket Challenge: "Ice Bucket Challenge" und kein Ende: 62,5 Millionen gesammelt

Ice Bucket Challenge

"Ice Bucket Challenge" und kein Ende: 62,5 Millionen gesammelt

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    "Ice Bucket Challenge" nimmt kein Ende. Auch Sängerin Helene Fischer machte sich für den guten Zweck nass.
    "Ice Bucket Challenge" nimmt kein Ende. Auch Sängerin Helene Fischer machte sich für den guten Zweck nass. Foto: Screenshot Facebook Helene Fischer

    Selbst Kermit der Frosch aus der Muppet Show ist jetzt dabei. Im Schneeballeffekt erfasst die "Ice Bucket Challenge" weltweit die Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Unterhaltung. Ein Ende der Aktion, zu deutsch die Eiskübel-Herausforderung, ist nicht absehbar. Denn jeder, der sich daran beteiligt, nominiert zugleich weitere Personen, die es ihm nachtun sollen - alles für einen guten Zweck, der Erforschung der unheilbaren Nervenkrankheit ALS. Im Netz gibt es inzwischen Tausende Videos dazu. 

    62,5 Millionen Dollar dank "Ice Bucket Challenge"

    Bei der Aktion übergießen sich die Teilnehmer mit einem Kübel Eiswasser und stellen ein Video dazu ins Netz - etwa auf das Soziale Netzwerk Facebook. Dessen Gründer hat seine persönliche Dusche dort längst dokumentiert - und gleich Bill Gates - den reichsten Mann der Welt und Gründer von Microsoft - erfolgreich aufgefordert, es ihm nachzutun. Auch Apple-Chef Tim Cook nahm eine kalte Dusche. Nach Politikern wie George W. Bush oder Prominenten wie Justin Timberlake und Lady Gaga ist auch die Schauspielerin Gwyneth Paltrow mit. 

    Mit der ungewöhnlichen Aktion werben die Teilnehmer um Spendenbereitschaft für die Erforschung der Nervenkrankheit ALS. Wer das Wasser nicht scheut, spendet mindestens 10 Dollar, wer kneift muss 100 Dollar geben. Die Amyotrophe Lateralsklerose führt zu einer unheilbaren Schädigung von Nervenzellen und ist in den meisten Fällen tödlich. Nach Angaben der ALS Association sind mit der Eiskübel-Aktion inzwischen 62,5 Millionen Dollar (Stand Samstag) zusammen gekommen. 

    Auch in Deutschland verbreitet sich das Eiswasser-Fieber wie ein Lauffeuer - ein Ende ist nicht in Sicht. Die Liste der Prominenten ist lang und reicht von Matthias Schweighöfer und Helene Fischer über  Harald Glööckner, Otto Waalkes und Verona Pooth bis zu Lena Meyer Landrut und Günther Jauch. Auch Michael Otto, Hamburger Ehrenbürger und Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group, hat sich in dieser Woche mit Eiswasser übergossen. Als nächste Kandidaten nominierte er Michael Stich, Judith Rakers und Johannes B. Kerner. 

    Und Angela Merkel?

    Bundeskanzlerin Angela Merkel hält sich unterdessen bedeckt. Ihr Sprecher Steffen Seibert erklärte vor einigen Tagen auf Twitter, dass über persönliche Spenden der Bundeskanzlerin grundsätzlich nicht berichtet werde und bat um Verständnis. Vize-Kanzler Sigmar Gabriel (SPD) indes nahm die Nominierung von ARD-Journalistin Anne Will an. Statt sich wie gewünscht als Eisbär Knut unter die kalte Dusche zu begeben, spendete Gabriel allerdings 1000 Euro - und verwies auf den ernsten Hintergrund. 

    Auch für kleine Sticheleien unter Kollegen ist die Aktion gut. "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann forderte unter anderem Ex-Bundespräsident Christian Wulff auf, sich mit Eiswasser zu übergießen. Und Sigmar Gabriel nominierte die ZDF-Journalistin Marietta Slomka. Mit Slomka hatte sich der Politiker vor einigen Monaten ein einem Interview ein heftiges Gefecht geliefert. Ob Slomka die "Einladung" annimmt, war am Sonntag noch offen. 

    Selbst die Handball-Bundesliga hat das Eiskübel-Fieber erfasst. Alfred Gislason vom deutschen Meister THW Kiel übergoss sich am Freitag mit Eiswasser. Trainer Ljubomir Vranjes von Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt ließ sich gleich eine Wanne mit eisigem Wasser über das Haupt gießen und forderte unter anderem Krimi-Autor Henning Mankell und Heidi Klum zur Eiswasser-Dusche auf. 

    Spendenexperten haben an der skurrilen Aktion im Netz nichts einzuwenden. "Wir finden nichts Verwerfliches daran, wenn man über Spaß an eine Sache herangeführt wird", sagte Burkhard Wilke, Leiter des Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Auf Krampf könne man eine solche Aktion aber nicht kopieren. Die ALS-Ambulanz der Berliner Charité-Klinik profitierte bereits von der Internetaktion. Leiter Thomas Meyer findet die Aktion "nach wie vor sehr gut": Die Ambulanz habe bisher mehr als 200 Spenden erhalten. Das Team stellte sich auch selbst der Eiswasserdusche.

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