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Hochschule Augsburg: Studenten der Hochschule Augsburg entwickeln Fitness-App

Hochschule Augsburg

Studenten der Hochschule Augsburg entwickeln Fitness-App

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    Deniz Temiz (links) erklärt Ngoc Thai die verschiedenen Möglichkeiten der neuen Fitness-App, die bis zur Marktreife gebracht werden soll.
    Deniz Temiz (links) erklärt Ngoc Thai die verschiedenen Möglichkeiten der neuen Fitness-App, die bis zur Marktreife gebracht werden soll. Foto: Peter Fastl

    Die Zeiten, in denen Hobbysportler einfach mal eine Runde joggen gingen sind bei vielen vorbei. Inzwischen gehört es zum guten Ton, mit dem Handy zu dokumentieren, wie weit und schnell man gelaufen oder geradelt ist und wie viele Höhenmeter dabei überwunden wurden. Welche Bedeutung diese Anwendungen haben, zeigt eine Firmenübernahme im vergangenen Jahr: Adidas zahlte 220 Millionen Euro für die bei Läufern beliebte App „Runtastic“. Auch Studenten des Studiengangs „Interaktive Medien“ an der Hochschule Augsburg nahmen sich des Themas in ihren Semesterprojekten an.

    Beim Sport geht es nicht nur darum, sich zu bewegen, wer die Übungen nicht richtig macht, kann sich auch ganz schnell Verletzungen zuziehen. Genau da setzt das Projekt von zehn Studierenden an. Sie haben im Auftrag einer Münchner Firma eine Anwendung fürs Handy entwickelt, bei der sich der Nutzer aus verschiedenen Positionen ansehen kann, wie er die Fitnessübung ausführen soll. „Die in die App integrierten Videos hat die Firma zur Verfügung gestellt und wir haben sie dann eingebaut. Die Übungen sind in der 360-Grad-Perspektive verfügbar. Je nachdem, was der Nutzer will. Bei vielen aktuellen Angeboten ist es so, dass nur die frontale Draufsicht gibt“, erklärt Deniz Temiz.

    Hochschule Augsburg: Studenten entwickeln neue Fitness-App

    Bevor die Studierenden mit der Programmierung begannen, analysierten sie aber zunächst erst einmal aktuelle Apps zum Thema Ernährung und Fitness auf Inhalte und Nutzerfreundlichkeit. „Wir haben dann beschlossen, dass der Benutzer nicht mehr als drei Klicks benötigen sollte, bis zum Start der Übung“, so Temiz.

    Ein Schritt dabei: Die Auswahl was trainiert werden soll, beispielsweise Schulter- oder Beinmuskeln. Zudem haben sie an den Anfang einen Test gesetzt, bei dem jeder Nutzer sein Leistungsniveau einschätzen soll. Eine andere Erkenntnis, die umgesetzt wurde, ist, dass möglichst viel personalisierbar ist, erklärt Oliver Groitzsch. „Bei unserer App kann zwischen einem strengen und einem motivierenden Trainer ausgewählt werden, und auch die Farbe von dessen Kleidung selbst festgelegt werden.“ Zudem arbeiten sie mit Anreizen und dem schlechten Gewissen der Benutzer.

    Wer gewisse Ziele erreicht, beispielsweise 1000 Liegestütze, der bekommt eine Medaille. Wer mehrere Tage nichts gemacht hat, der erhält hingegen Nachrichten, dass er seine noch Übungen machen muss. Das Projekt wird im Rahmen einer Masterarbeit weitergeführt. Geplant ist auch, dass Nutzer selber Videos hochladen dürfen. Die werden vor der Freigabe aber noch einmal geprüft. Groitzsch und Temiz rechnen damit, dass das Produkt in etwa einem Jahr marktreif ist.

    Wie bewegt man sich beim Trainieren richtig? Ein „magischer Spiegel“ kann bei der Kontrolle helfen.
    Wie bewegt man sich beim Trainieren richtig? Ein „magischer Spiegel“ kann bei der Kontrolle helfen.

    Vor einer großen Herausforderung standen die zehn Studenten, die einen interaktiven Spiegel entwickeln sollten, der den Nutzer beim Training unterstützt. „Wir hatten relativ freie Hand. Das hatte aber auch zur Folge, dass die Konzeptionsphase sehr lang war und wir diese irgendwann abbrechen mussten, um den Abgabetermin einhalten zu können. Eine Herausforderung war auch das kleine Budget“, sagt Student Raphael Bridts.

    Studenten-App: 3D-Figur führt Fitness-Übungen zum Nachmachen aus

    Weil wenig Geld zur Verfügung stand, entschieden sie sich für eine Plexiglasplatte und beklebten diese mit einer Spionfolie für Spiegel. Die Folie sorgt für eine einseitige Verspiegelung. Hinter der Platte brachten sie ein Display an und auf der Platte eine Kinetec-Kamera, die die Bewegungen des Nutzers analysiert und Rückmeldung gibt. „Wir hätten gerne auch einen zwei mal zwei Meter großen Fernseher benutzt, dann hätten wir nur die Höhe an den Nutzer anpassen müssen, nicht aber die Raumtiefe auch noch. Das haben wir durch Neigung der Platte gelöst.“, sagt Bridts.

    Per Laser sei ermittelt worden, wie weit der Nutzer entfernt stehen muss, ergänzt Kommilitone Sven Fritsch. Es sind etwa drei Meter. Neben der Raumtiefe gab es noch andere Herausforderungen, beispielsweise eine technische Lösung zu finden, die die unterschiedliche Größe und Körperform der Nutzer berücksichtigt. Die Plexiglasplatte wurde bei den ersten Versuchen durch das Display so heiß, dass sie sich verzog. Sie lösten das Problem, in dem sie zusätzlich noch Lüfter installierten. Der Spiegel der Studenten funktioniert so, dass eine 3-D-Figur die Übungen zu Beginn so lange vorführt, bis der Nutzer Start drückt. Ob der Nutzer die Übung dann richtig oder falsch macht, wird ihm durch grüne oder rote Farbe signalisiert.

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