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Hans-Peter Friedrich: Cyberangriffe bedrohen zunehmend den Staat

Hans-Peter Friedrich

Cyberangriffe bedrohen zunehmend den Staat

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    Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich sorgt sich wegen zunehmender Attacken aus dem Internet. Foto: Wolfgang Kumm/Archiv dpa
    Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich sorgt sich wegen zunehmender Attacken aus dem Internet. Foto: Wolfgang Kumm/Archiv dpa

    Regierungsstellen in Deutschland sind nach Ansicht des Bundesinnenministers   Hans-Peter Friedrich immer mehr durch Angriffe aus dem Netz bedroht. "Wir müssen  davon ausgehen, dass eine Reihe von Staaten Cyberangriffe als  Mittel zur Informationsbeschaffung aus Politik und Wirtschaft  einsetzen", so Friedrich im "Handelsblatt" vom heutigen Freitag. Die Möglichkeit von Cyber-Kriegen kommt auf auf der am Nachmittag in München beginnenden Sicherheitskonferenz auf den Tisch.

    Friedrich sieht zunehmende Bedrohung des Staats durch Cyberangriffe

    Stichwort: Hacker, Cracker, Hacktivisten

    Ursprünglich bezeichnete der Begriff "Hacker" einen Technik-Enthusiasten, der ein Gerät oder eine Software begreifen will und dabei neue, nicht selten ungewöhnliche Nutzungsmöglichkeiten erschließt.

    Im allgemeinen Sprachgebrauch werden darunter jedoch vor allem Kriminelle und Spione verstanden, die Sicherheitslücken ausnutzen, um in fremde Computer einzudringen, um diese lahmzulegen oder Informationen zu stehlen.

    In der Szene gibt es für die kriminellen Hacker einen eigenen Begriff: Cracker.

    Als Script-Kiddies bezeichnet man abfällig junge Hacker, die mit wenig eigenem Fachwissen Sicherheitslücken an fremden Systemen ausnutzen, um Schaden anzurichten - oder schlicht zu beweisen, wie gut sie sind.

    Eine weitere Untergattung des Hackers hat in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht: Der Hacktivist, der seine Fachkenntnisse einsetzt, um für politische Ziele zu kämpfen.

    Die lose organisierte Gruppe Anonymous legte beispielsweise die Websites von Firmen lahm, die das Whistleblowing-Portal Wikileaks boykottiert hatten.

    Der Chaos Computer Club (CCC) betont, zur guten Seite zu gehören.

    Der Verein hat sich selbst eine Hackerethik gegeben. Und mit ihrer Expertise treiben die Computerexperten die politische Debatten zu Themen wie Vorratsdatenspeicherung oder Überwachungssoftware voran.

    Die Deutsche Bundesregierung hat vor knapp einem Jahr ein Cyber-Abwehrzentrum gestartet. Aufgabe des beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) angesiedelte Zentrums ist es, Attacken aus dem Internet auf Behörden und kritische  Infrastrukturen abzuwehren und auch Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Die  Verfolgung von Attacken aus dem Netz ist jedoch schwer, da viele nicht aus dem Inland agieren. Die deutsche Regierung poche auf die Einhaltung  internationaler Gepflogenheiten, erklärte Friedrich. Nötig seien  "internationale Abkommen, die festlegen, wie Staaten angemessen auf  Angriffe aus dem Cyber-Raum reagieren können".

    Firmen, die von Hackerangriffen im Internet betroffen sind,  forderte Friedrich zu einer engeren Kooperation auf. Viele  Unternehmen seien überzeugt, sich mit "eigenen Bordmitteln" wehren  zu können und würden sich aus Angst vor Imageschäden nicht an die  Behörden wenden. Angesichts der bestehenden Gefahr brauche es aber  ein "vertrauensvolles Bündnis aus staatlichen und wirtschaftlichen  Akteuren".

    Friedrich fordert internationales Vorgehen gegen Angreifer

    Die Betreiber kritischer Infrastrukturen wie Stromversorger oder  Wasserbetriebe forderte Friedrich auf, beim Erstellen effektiver  Sicherheitsstrukturen zu helfen. "Wenn die Vorsorgeverantwortung  der Betreiber kritischer Infrastrukturen nicht ausreicht, dann  werden auch wir entsprechende Gesetze erlassen", sagte Friedrich.  Kritische Anlagen galten wegen ihrer meist in sich abgeschlossenen  IT-Infrastruktur lange als unangreifbar. Widerlegt wurde diese These jedoch durch den vor zwei Jahren entdeckten  Stuxnet-Virus, der eine Nuklearanlage im Iran lahmgelegt hatte. AZ/afp 

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