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Hacker gegen Anti-Spam-Dienst: Internet-Attacke: Mutmaßlicher Täter in Spanien festgenommen

Hacker gegen Anti-Spam-Dienst

Internet-Attacke: Mutmaßlicher Täter in Spanien festgenommen

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    Es soll der bisher größte Online-Angriff gewesen sein, der angeblich sogar das Internet in weiten Teilen der Welt verlangsamt hat.
    Es soll der bisher größte Online-Angriff gewesen sein, der angeblich sogar das Internet in weiten Teilen der Welt verlangsamt hat. Foto: Jana Pape/Symbolbild (dpa)

    Vor einem Monat traf eine massiven Attacke auf Internet-Knotenpunkte die Online-Welt. Nun hat die spanische Polizei einen Niederländer als mutmaßlichen Urheber festgenommen. Der Angriff Ende März hatte sich zunächst gegen einen Dienst zum Erkennen unerwünschter Mails gerichtet, durch sein Ausmaß dann aber den Datenverkehr im gesamten Netz behindert.

    Weltweit größte Internet-Attacke

    Wie das spanische Innenministerium am Sonntag mitteilte, wurde der Verdächtige in Granollers bei Barcelona dingfest gemacht. Der 35-Jährige stehe im Verdacht, die weltweit größte Internet-Attacke dieser Art organisiert zu haben. Der Niederländer, dessen Name vom Ministerium nicht genannt wurde, habe einen "Informatik-Bunker" betrieben und über eine mobile Computer-Zentrale in einem Lieferwagen verfügt. An der Fahndung seien Ermittler in den Niederlanden, in Deutschland, Großbritannien und den USA beteiligt gewesen.

    Hacker attackierten Anti-Spam-Dienst

    Stichwort: Hacker, Cracker, Hacktivisten

    Ursprünglich bezeichnete der Begriff "Hacker" einen Technik-Enthusiasten, der ein Gerät oder eine Software begreifen will und dabei neue, nicht selten ungewöhnliche Nutzungsmöglichkeiten erschließt.

    Im allgemeinen Sprachgebrauch werden darunter jedoch vor allem Kriminelle und Spione verstanden, die Sicherheitslücken ausnutzen, um in fremde Computer einzudringen, um diese lahmzulegen oder Informationen zu stehlen.

    In der Szene gibt es für die kriminellen Hacker einen eigenen Begriff: Cracker.

    Als Script-Kiddies bezeichnet man abfällig junge Hacker, die mit wenig eigenem Fachwissen Sicherheitslücken an fremden Systemen ausnutzen, um Schaden anzurichten - oder schlicht zu beweisen, wie gut sie sind.

    Eine weitere Untergattung des Hackers hat in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht: Der Hacktivist, der seine Fachkenntnisse einsetzt, um für politische Ziele zu kämpfen.

    Die lose organisierte Gruppe Anonymous legte beispielsweise die Websites von Firmen lahm, die das Whistleblowing-Portal Wikileaks boykottiert hatten.

    Der Chaos Computer Club (CCC) betont, zur guten Seite zu gehören.

    Der Verein hat sich selbst eine Hackerethik gegeben. Und mit ihrer Expertise treiben die Computerexperten die politische Debatten zu Themen wie Vorratsdatenspeicherung oder Überwachungssoftware voran.

    Die ursprüngliche Zielscheibe des Angriffs war die Organisation Spamhaus gewesen, die eine schwarze Liste von Absendern von Spam - unerwünschter bis gefährlicher Massen-E-Mails führt. Wer auf dieser Liste landet, dessen Nachrichten werden herausgefiltert und bleiben im Spamfiltern hängen.

    Später attackierten die Angreifer einen weiteren Dienstleister, dies zog auch verschiedene Internet-Knotenpunkte in Mitleidenschaft und hatte Auswirkungen auf den regulären Datenverkehr im Netz. Es handelte sich um einen sogenannten DDoS-Angriff. Dabei versenden die Angreifer eine Vielzahl von Anfragen, um die Server ihres Ziels in die Knie zu zwingen.

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