Erstmals ist eine Twitter-Kampagne mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet worden. Unter dem Hashtag "Aufschrei" hatten Nutzerinnen ihren Protest gegen alltäglichen Sexismus gebündelt. In der Begründung der Jury hieß es, erst durch Twitter habe die gesellschaftliche Diskussion über
Grimme Award für #aufschrei zeichnet alle Beteiligten aus
Die Twitter-Kampagne "Aufschrei" habe Sexismus im Alltag "wieder sichtbar gemacht und klar gemacht, dass wir längst nicht an dem Punkt sind, wo viele glauben, dass wir sind - dass wir Sexismus hinter uns gelassen haben und es eher ein Relikt alter Zeiten ist", sagte "Aufschrei"-Mitinitiatorin Anne Wizorek im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Noch immer werde Gewalt gegen Frauen nicht ausreichend sanktioniert. Stattdessen werde Opfern eine Mitschuld gegeben. "Der Preis ist insofern toll, als dass er an alle gerichtet ist, die sich konstruktiv an dieser Debatte beteiligt haben."
Grimme Online Award: Acht Sieger bei 28 Nominierungen
Insgesamt 28 herausragende Online-Angebote waren dieses Jahr für den Grimme Online Award nominiert, 8 davon erhielten die begehrte Auszeichnung. In der Kategorie Information wurden die Politplattform Politnetz aus der Schweiz und die Satire-Website Der Postillon ausgezeichnet. Der
In der Kategorie Wissen und Bildung gewannen die interaktive Web-Doku Alma von Arte, die von Volontären der Deutschen Welle gestaltete Website Plan B und - als erster Podcast überhaupt - Soziopod. Dort besprechen Patrick Breitenbach und Nils Köbel laut Jury-Urteil "angenehm niedrigschwellig und verständlich" philosophische und soziologische Fragen.
11Freunde-Liveticker gewinnt Grimme Online Award
In der Kategorie Kultur und Unterhaltung wurden der Liveticker 11Freunde und die Museumsplattform NRW geehrt. 11Freunde bietet "klug gemachte Unterhaltung auf höchstem Niveau, sogar für Menschen, die sich nicht für Fußball interessieren". Die Museumsplattform dpa/AZ