Facebook bietet seinen Nutzern seit 2010 die Möglichkeit an, über sie gespeicherte Informationen herunterzuladen - allerdings wurde die Funktion von Kritikern als zu kompliziert und lückenhaft gerügt.
Künftig sollen Facebook-Nutzer einen besseren Überblick darüber bekommen, welche Daten das weltgrößte Online-Netzwerk über sie gespeichert hat. Wer die Einsicht in seine Profildaten beantrage, erhalte nun unter anderem auch Informationen zu Freundschaftsanfragen, Beziehungsstatus inklusive älterer Angaben, Mobiltelefonnummern, Wohnorten und IP-Adressen der Computer, von denen man sich eingeloggt habe, kündigte das US-Unternehmen am Donnerstag an.
Der erweiterte Einblick sei auf Vorschlag der für Facebook in Europa zuständigen irischen Datenschutzbehörde umgesetzt worden. Das Verfahren bleibt unverändert: Die Informationen werden als eine ZIP-Datei zum Download bereitgestellt; dieses Archiv enthält HTML-Seiten mit Bildern oder andere Inhalte. Die neue Funktion soll schrittweise weltweit verfügbar gemacht werden.
Kritiker: "Das ist nur ein Bruchteil der gespeicherten Daten"
Die Initiative europe-v-facebook.org, die den Umgang von Facebook mit gespeicherten Daten sehr kritisch begleitet, spricht von einem "ersten Teilerfolg". Die Freigabe der weiteren Daten sei ein Schritt in die richtige Richtung. Aber nicht mehr: "Statt einer vollen 1:1-Kopie der mindestens 84 Datenkategorien die Facebook über jeden Nutzer speichert, wird nur ein Bruchteil der Daten bereit gestellt. Viele Daten sollen gar nicht im Download-Tool sein, sondern müssen mühsam auf der Timeline, im "Activity Log" und auf anderen Seiten zusammengesucht werden", hieß es.
Jeder Nutzer habe aber ein Recht auf die volle Kopie aller Daten, wenn er ein Auskunftsbegehren an Facebook gestellt hat, so europe-v-facebook.org weiter. "Wenn Facebook dem Nutzer keine ausreichende Auskunft gibt sollte man daher eine Beschwerde in Irland oder bei der EU einbringen."