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Rundfunk: DVB-T: Viele TV-Zuschauer müssen sich umstellen

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DVB-T: Viele TV-Zuschauer müssen sich umstellen

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    Beim TV-Empfang stehen in diesem Jahr grundlegende Veränderungen an
    Beim TV-Empfang stehen in diesem Jahr grundlegende Veränderungen an Foto: Caroline Seidel, dpa

    Selbst im Internet-Zeitalter sind Fernsehen und Radio für die meisten Menschen tägliche Begleiter. Allerdings schreitet auch hier die Digitalisierung voran. Das brachte schon in der Vergangenheit Änderungen mit sich, wie beispielsweise die Umstellung von analogem Antennenfernsehen auf das digitale DVB-T. Für dieses Jahr kündigen sich auf nahezu allen Plattformen Änderungen an, wie unsere Übersicht zeigt. Los geht es schon in wenigen Tagen. Hier die jeweiligen Empfangstechniken und ToDos.

    Fernsehen per Antenne: DVB-T ist bald Geschichte

    Bislang sind nur in Teilbereichen unserer Region Übertragungen nach dem neuen DVB-T2-Standard zu empfangen. Er bietet gegenüber dem bisherigen DVB-T hochauflösendes Fernsehen, setzt aber neue Empfangstechnik voraus. Die notwendigen Tuner sind entweder in TV-Geräten eingebaut oder befinden sich in einem zusätzlichen Receiver. Wichtig ist das „DVB-T2 HD“-Logo auf dem Empfangsgerät. Denn nur dann ist gewährleistet, dass das Gerät den in Deutschland verwendeten Standard unterstützt. Bisher genutzte DVB-T-Receiver zeigen nach der Umstellung kein TV-Bild mehr.

    Neben der besseren Bildqualität bietet DVB-T2 vielfach auch ein größeres Programmangebot. Denn auch die privaten Fernsehsender wie RTL, SAT1 und Pro7 strahlen ihre Programme über diese Plattform aus. Allerdings: Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Programmen von ARD und ZDF sind die privaten Sender verschlüsselt und nur dann zu empfangen, wenn das entsprechende „Freenet TV“-Paket gebucht wird. Das kostet momentan 5,75 Euro pro Monat.

    Der Wechsel von DVB-T auf DVB-T2 vollzieht sich auf einen Schlag, ohne Übergangsfrist. Im Bereich Augsburg erfolgt der Wechsel zum 25. April 2018. In Augsburg sind künftig 38 Programme über DVB-T2 zu empfangen. Eine lokale Besonderheit kommt hinzu: Der Sender befindet sich künftig nicht mehr in Welden und damit nordwestlich der Stadt, sondern auf dem Hotelturm in der Stadtmitte. Das hat zur Folge, dass unter Umständen eine Neuausrichtung einer Dachantenne notwendig ist.

    Die meisten Augsburger können aufgrund des neuen Sender-Standortes DVB-T2 aber künftig mit einer Zimmerantenne empfangen. Einen genauen Termin für die Umstellung der beiden anderen Sender in unserem Verbreitungsgebiet auf dem Grünten im Allgäu und auf dem Pfänder in Vorarlberg, die vor allem die Stadt und den Landkreis Lindau abdecken, gibt es noch nicht. Doch im Herbst 2018 soll es soweit sein. Von hier gibt es künftig allerdings nur die öffentlich-rechtlichen Programme zu sehen.

    Fernsehen per Kabel: Aus für Analog-Programme

    Alle Kabel-Anbieter haben angekündigt, die Verbreitung der analogen Fernseh-Programme bis zum 31. Dezember 2018 einzustellen. Marktführer Vodafone (Kabel Deutschland) will das im zweiten Halbjahr tun. Viele Zuschauer verfügen bereits über TV-Geräte oder externe Receiver, die den digitalen Empfang per Kabel unterstützen. Aber in manchem Haushalt besteht auch hier Handlungsbedarf, um nach der Umstellung weiter fernsehen zu können.

    Der jeweilige Kabel-Anbieter gibt den genauen Umstellungstermin einige Wochen vorher bekannt - und verweist auf entsprechende Angebote an TV-Geräten und Receivern. Doch auch wer schon heute die bereits vor längerer Zeit eingeführten digitalen Angebote im TV-Kabel nutzt, muss handeln. Denn nach der Abschaltung der analogen Angebote erfolgt eine Neusortierung der digitalen Sender. Somit ist ein Sendersuchlauf notwendig.

    Fernsehen per Satellit: Lokalsender setzen auf HD

    Die Änderungen hier betreffen die beiden Lokalsender augsburg.tv und allgäu.tv. Beide stellen die Verbreitung ihrer Programme in SD-Qualität (Standard Definition) zum 31. März 2018 ein. Bereits seit einigen Monaten sind die Sender in HD-Auflösung (High Definition) zu empfangen.

    Die meisten TV-Nutzer mit Satelliten-Empfang verfügen bereits über entsprechende TV-Geräte oder Receiver und können mittels Sendersuchlauf auch künftig die Lokalsender empfangen – dann in der besseren HD-Qualität. Bei älteren Receivern oder Empfangsanlagen ist die HD-Unterstützung allerdings nicht gewährleistet. Auch hier kann der Wechsel einzelner Komponenten erforderlich sein.

    Fernsehen per Internet: Alles bleibt beim Alten

    Gut vier Prozent aller Fernsehzuschauer nutzt derzeit in Bayern die Möglichkeit des Empfangs per Internet, genannt IPTV. Größter Anbieter ist dabei die Telekom mit ihrem „Entertain“-Paket. Hier sind aktuell keine Änderungen geplant.

    Radio per Antenne: Die Region rüstet digital auf

    Auch beim Radio-Empfang geht es klar in Richtung Digitalisierung. Allerdings konnte sich die Politik bislang nicht auf die Festlegung eines Abschaltdatums des analogen UKW-Empfangs verständigen. Das bedeutet, dass derzeit das analoge UKW und das digitale DAB+ parallel zu empfangen sind. Vier von zehn neuen Pkw sind aktuell mit einem Gerät ausgestattet, das DAB+ unterstützt.

    Der Sender auf dem Pfänder: Von hier aus wird das Fernsehsignal in Teile unserer Region ausgestrahlt. Es gibt Anpassungsbedarf.
    Der Sender auf dem Pfänder: Von hier aus wird das Fernsehsignal in Teile unserer Region ausgestrahlt. Es gibt Anpassungsbedarf. Foto: Olaf Winkler

    Der Ausbau des Sendernetzes für DAB+ schreitet voran. So plant der Bayerische Rundfunk 2018 neue Standorte in Memmingen und in Markt Wald (Kreis Unterallgäu) für das bayernweite Netz. Für die regionalen Programme sind neue Standorte in Pfronten und wiederum in Memmingen geplant. Die neue Sendeanlage Hühnerberg soll ab dem zweiten Quartal die Stadt Augsburg sowie die benachbarten Landkreise abdecken und den digitalen Empfang von Hitradio RT1 Nordschwaben ermöglichen. Und auch im Allgäu ist die Inbetriebnahme neuer Standorte für die Ausstrahlung privater Radiosender per DAB+ für dieses Jahr geplant.

    Radio per Kabel: Ende des Jahres ist Schluss

    Hier steht mit dem 31. Dezember 2018 bereits ein Ausstiegsdatum aus der analogen Verbreitung fest. Wer also sein Radiogerät über ein Antennenkabel mit dem Angebot seines Kabel-Anbieters verbunden hat, muss handeln. Möglich ist ein sogenannter Umsetzer, der das künftig digitale Radio-Signal in ein UKW-Signal umwandelt. Vodafone (Kabel Deutschland) bietet ein solches Gerät beispielsweise seit der Umstellung in Landshut an.

    Alternativ gibt es die Möglichkeit, das digitale Radiosignal per DVB-C über das Fernsehgerät oder einen Receiver zu empfangen. Das allerdings ist wenig praxisnah. Realistischer ist daher wohl der Umstieg auf DAB+ oder das Abkoppeln des UKW-Radios vom Kabel. Denn „aus der Luft“ kommen die UKW-Signale, wie gesagt, auch künftig.

    Sie möchten mehr über den Funkturm "Sender Welden" erfahren? Dann lesen Sie unsere Multimedia-Reportage, schauen sich unser Video an oder klicken sich durch unsere Bildergalerie.

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