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Computermesse: Cebit 2014 in Hannover: Große Namen und spektakuläre Produkte

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Cebit 2014 in Hannover: Große Namen und spektakuläre Produkte

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    CeBIT 2014: Hand in Hand mit der Zukunft.
    CeBIT 2014: Hand in Hand mit der Zukunft. Foto: Peter Steffen (dpa)

    Wie man eine heilige Messe feiert, weiß nicht nur die katholische Kirche. Auch Apple ist darin ganz gut. Die wohl populärste aller Technologieschmieden inszeniert sich regelmäßig selbst, um Produktneuheiten der Welt zu offenbaren. Die Präsentationen haben auch nach dem Tod des

    Traditionelle Messen tun sich schwer in dieser Kunst der Selbstdarstellung – und die heute eröffnete Cebit 2014 in Hannover versucht es gar nicht erst. Impulsgeber, Netzwerker-Plattform, Drehscheibe für den Wissenstransfer: Die neue Cebit will alles sein, nur keine bunte Verbraucherschau mehr. Konsumenten, die sich einen neuen Spiele-PC, einen Riesenfernseher oder einen sprechenden Kühlschrank anschauen wollen, sind diesmal ausgesperrt. Stattdessen stehen Entscheider, IT-Profis und Lobbyisten im Fokus.

    Cebit 2014: Neues Konzept lockt große Namen

    Rund 230 000 dieser Fachbesucher werden erwartet – so viele wie 2013. Damals kamen allerdings noch 43 000 Privatbesucher dazu. Das ist nun vorbei. Mit ihrem gründlich entrümpelten Konzept hat die Messe eine ganze Halle speziell für Veranstaltungen und Konferenzen bereitgestellt. Wer einen der rund 1500 Fachvorträge besuchen will, muss dafür extra bezahlen. Auch die Eintrittspreise selbst wurden um bis zu 50 Prozent angehoben.

    Die Organisatoren haben sich im Gegenzug um große Namen bemüht und etwa den russischen Virenjäger Eugene Kaspersky, Apple-Mitbegründer Steve Wozniak und Wikipedia-Gründer Jimmy Wales im Programm. „Jünger und internationaler“, lautet das Credo der Organisatoren. Erstmals seit 2008 kommen wieder mehr als die Hälfte der rund 3400 erwarteten Aussteller aus dem Ausland. Größtes Ausstellerland neben Deutschland ist China mit 500 Betrieben. 300 Start-up-Unternehmen können auf der Messe um potenzielle Investoren werben.

    Auch LG kehrt 2014 auf die Cebit in Hannover zurück

    Gleichzeitig marschiert das Großkapital auf. Fast alle Vorstände der großen Dax-Konzerne seien vertreten, sagt Messechef Oliver Frese. Mit rund 4000 Quadratmetern hat die Deutsche Telekom den größten Messestand unter einem Himmel aus magentafarbenen Regenschirmen. Schwergewichte wie Samsung, Huawei und Epson haben größere Stände gebucht. Kyocera, Western Digital und LG kehren nach längerer Pause nach Hannover zurück.

    Apple dagegen hält sich wie gewohnt fern. Die Kalifornier haben Hannover einfach nicht auf der Landkarte. Aber auch das etwas sperrige Hauptthema würde zu einem fröhlichen Kult-Hersteller kaum passen: Wie sich enorme Datenmengen nutzen, aber vor allem auch schützen lassen, will die Cebit unter dem Schlagwort „Datability“ ergründen. Schließlich produziert jedes Mitglied der Infogesellschaft Daten am laufenden Band. Morgens E-Mails an Freunde und Geschäftspartner, nachmittags Shoppen im Internet, abends Konversation in den sozialen Medien.

    Cebit Hannover: Abhörsichere Handys für Jedermann

    Die Masse der weltweit vorhandenen Informationen verdoppelt sich Schätzungen zufolge alle zwei Jahre und kann für Firmen eine Goldgrube sein. Daher befasst sich auf der Computermesse jeder siebte Teilnehmer mit Sicherheitsfragen, darunter namhafte Spezialisten wie Symantec, McAfee und Kaspersky. Secusmart, die Entwickler der Technik für die abhörsicheren Handys der Bundesregierung, kündigten einen Dienst mit verschlüsselten Telefongesprächen für Firmen und Verbraucher an. Und auch der Branchenverband Bitkom betont, IT-Sicherheit sei das wichtigste Hightech-Thema des Jahres. „Die Digitalisierung führt zur Entstehung riesiger Datenmengen, die sinnvoll genutzt und verantwortungsvoll geschützt werden müssen“, sagt Präsident Dieter Kempf.

    Spektakuläre neue Produkte für Verbraucher dürfte die Business-Messe allerdings kaum zeigen. Platz für ein wenig Skurriles bleibt dennoch – so wird ein 3-D-Stift gezeigt, mit dem sich Objekte in die Luft malen lassen, oder ein Laptop, der zur Identifizierung des Nutzers das Muster dessen Handvenen scannt. (mit dpa, afp)

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