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Computer: Computer-Visionär Steve Jobs ist tot

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Computer-Visionär Steve Jobs ist tot

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    Ein iPhone mit der Startseite von apple.com, die den Mitbegründer von Apple schwarz umrahmt anzeigt. Foto: Stephan Jansen dpa
    Ein iPhone mit der Startseite von apple.com, die den Mitbegründer von Apple schwarz umrahmt anzeigt. Foto: Stephan Jansen dpa

    Mit einem Reigen ständiger Innovationen vom Mac-Computer bis hin zum iPad-Tablet hat Jobs den Alltag in den vergangenen 35 Jahren geprägt wie kaum ein anderer Unternehmer. Er trug dazu bei, dass heute in fast jedem Haushalt ein Computer steht. Unter seiner Federführung entstanden auch das iPhone und damit der Durchbruch für das mobile Internet und der Musik-Player iPod.

    Die Nachricht von Jobs' Tod löste weltweite Anteilnahme aus. Online-Dienste wie Facebook und Twitter wurden überschwemmt von Trauerbekundungen. US-Präsident Barack Obama und Microsoft-Gründer Bill Gates würdigten Jobs als großen Visionär. Die Bundesregierung betonte, "dass Jobs mit seinen Ideen und seinem Geschäftssinn unsere Lebens- und Arbeitswelt verändert hat wie wenige andere". Vor dem Haus des Verstorbenen in Palo Alto, Kalifornien, versammelten sich trauernde Nachbarn und Fans.

    Jobs litt an Krebs. 2004 wurde ihm ein Tumor an der Bauchspeicheldrüse entfernt, 2009 bekam er eine neue Leber. Er sei an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf einen Freund der Familie.

    "Steve ist friedlich im Kreis seiner Familie gestorben", teilten seine Angehörigen mit. "Im öffentlichen Leben war Steve als Visionär bekannt. In seinem Privatleben war er ein Familienmensch." Jobs hinterlässt seine Frau Laurene, zwei Töchter und einen Sohn sowie eine Tochter aus einer anderen Beziehung.

    Jobs hatte ein untrügliches Gespür für den Markt und die Wünsche der Kunden: Apple hat zwar weder den MP3-Spieler noch das Smartphone oder den Tablet-Computer erfunden. Aber all diesen Geräteklassen verhalf er mit iPod, iPhone und iPad erst zum Durchbruch. Und wie kaum ein anderer verstand es Jobs immer geschickt, die Neuheiten als großes Ereignis zu zelebrieren.

    Anfang dieses Jahres hatte Jobs erneut eine Auszeit wegen Krankheit genommen, die er nur noch für besondere Gelegenheiten unterbrechen sollte. Im Juni stellte er persönlich iCloud vor, einen Dienst für die Speicherung und Synchronisierung von Daten im Internet, der in der nächsten Woche eingeführt wird. Ende August gab er die Konzernführung an seinen langjährigen Mitstreiter Tim Cook ab und wechselte an die Spitze des Apple-Aufsichtsrates.

    Jobs' Gesundheit wurde von den Anlegern lange intensiv verfolgt. Ging es ihm schlechter, sackte der Apple-Aktienkurs ab. In jüngster Zeit schöpfte die Börse aber mehr Vertrauen in die Manager um Jobs, und sein Abschied von der Konzernspitze hatte keinen Einfluss auf den Aktienkurs. In den ersten Handelsstunden am Donnerstag legte das Papier sogar um gut ein Prozent zu.

    Die Nachricht von Jobs' Tod wurde von Apple im Internet verbreitet. Die Apple-Website zeigte zunächst nur ein großes Bild des langjährigen Chefs mit den Lebensdaten 1955 und 2011. Jobs schaute den Betrachter von dem Schwarzweiß-Bild nachdenklich an. Er trug auf dem Foto den für ihn typischen schwarzen Rollkragenpullover. Es ist das Titelbild seiner ersten autorisierten Biografie, dessen Erscheinen jetzt auf den 24. Oktober vorgezogen wurde.

    Später kam eine Würdigung hinzu: Apple trauere um einen "Visionär und ein kreatives Genie". "Die Welt hat einen faszinierenden Menschen verloren", hieß es in der kurzen Mitteilung weiter. "Die, die das Glück hatten, ihn zu kennen und mit ihm zu arbeiten, haben einen Freund und Mentor verloren. Steve lässt ein Unternehmen zurück, wie nur er es aufbauen konnte und das immer in seinem Geiste arbeiten wird."

    Apple richtete nach dem Tod ein digitales Kondolenzbuch ein. An die Adresse RememberingSteve@Apple.com können E-Mails mit Beileidsbekundungen geschickt werden.

    US-Präsident Barack Obama und seine Ehefrau Michelle zeigten sich "betrübt". Jobs habe zu den größten amerikanischen Erfindern gezählt. Mit dem Aufbau eines der erfolgreichsten Unternehmen des Planeten aus seiner Garage heraus, habe er beispielhaft den Geist der amerikanischen Erfindungsgabe gezeigt. "Die Welt hat einen Visionär verloren", hieß es in der Erklärung des Präsidenten. "Vielleicht gibt es keine größere Würdigung für Steves Erfolg als die Tatsache, dass ein großer Teil der Welt die Nachricht von seinem Tod über ein von ihm erfundenes Gerät erfahren hat."

    "Ich bin wirklich traurig", erklärte Microsoft-Mitgründer Bill Gates, ein jahrzehntelanger Konkurrent von Jobs. "Ich habe Steve vor etwa 30 Jahren zum ersten Mal getroffen, und wir waren Kollegen, Wettbewerber und Freunde über mehr als die Hälfte unserer Leben."

    Zuletzt lag Apple vor allem mit Google statt mit Microsoft über Kreuz. Aber: Auf jeder US-Seite der täglich milliardenfach angesteuerten Suchmaschine stand am Mittwoch "Steve Jobs, 1955 - 2011", der Klick auf den Namen führte direkte zur Startseite des Konkurrenten. Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt, der einst auch im Apple-Aufsichtsratsgremium saß, sprach von einem sehr traurigen Tag "für uns alle". Er fügte hinzu: "Steve war so charismatisch brillant, dass er Menschen inspirierte, das Unmögliche zu tun." Er werde als der größte Computererfinder in der Geschichte in Erinnerung bleiben. (dpa)

    Tim Cook laut Apple-Homepage

    Gates laut "New York Times"

    Schmidt laut "Wall Street Journal"

    Todesnachricht bei Apple

    Kurzbiographie bei Apple

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