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China: Dissident Liu Xiaobo wünschte seiner Frau „noch ein gutes Leben“

China

Dissident Liu Xiaobo wünschte seiner Frau „noch ein gutes Leben“

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    Trauer um den verstorbenen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo in Hongkong. Er wünschte seiner Frau "noch ein gutes Leben".
    Trauer um den verstorbenen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo in Hongkong. Er wünschte seiner Frau "noch ein gutes Leben". Foto: Chan Long Hei, Pacific Press via ZUMA Wire/dpa

    Der Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo starb im Kreise seiner Familie. In seinen letzten Stunden waren seine Frau Liu Xia sowie seine beiden Brüder bei ihm, sagte der behandelnde Arzt Teng Yue’e in der nordostchinesischen Stadt Shenyang laut Medienberichten. Die letzten Worte des Regimekritikers an seine Frau waren: „Hab noch ein gutes Leben!“ Die Krankheit sei zuletzt besonders schnell vorangeschritten, sagte Teng.

    Der Literat und Bürgerrechtler Liu war am Donnerstag im Alter von 61 Jahren in einem bewachten Krankenhaus gestorben. China hatte ihn 2009 zu einer elfjährigen Strafe wegen Untergrabung der Staatsgewalt verurteilt, weil er in Aufsätzen Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung gefordert hatte. Kurz nach Haftantritt hat er den Friedensnobelpreis erhalten. Erst Ende Juni war bekannt geworden, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist. Die chinesische Regierung zeigte sich derweil erzürnt über die internationale Anteilnahme am Tod Lius. „Andere Länder sollten sich mit unangemessenen Äußerungen zurückhalten“, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. Es handele sich um eine innere Angelegenheit Chinas.

    Angela Merkel lobte Gabriel als "mutigen Bürgerrechtler"

    Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel bedauerte es, dass Peking dem todkranken Liu die Ausreise nach Deutschland verweigert hat. „Ich sehe China jetzt in der Pflicht, der Frage, ob die schwere Krebserkrankung nicht viel früher hätte entdeckt werden können und müssen, auf eine glaubhafte und transparente Weise rasch nachzugehen“, teilte Gabriel mit. Kanzlerin Angela Merkel drückte auf Twitter ebenfalls ihre Trauer um den „mutigen Bürgerrechtler“ aus.

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