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CeBIT 2012: Die Kanzlerin im Hightech-Land

CeBIT 2012

Die Kanzlerin im Hightech-Land

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    Ob das gut geht? Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel tauchen auf der Computermesse CeBIT einen Tablett-PC in ein Aquarium, um dessen Wasserfestigkeit zu demonstrieren.
    Ob das gut geht? Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel tauchen auf der Computermesse CeBIT einen Tablett-PC in ein Aquarium, um dessen Wasserfestigkeit zu demonstrieren. Foto: dpa

    Die Handy-Kanzlerin dürfte sich gefreut haben, dass ihr das heiß geliebte Mobiltelefon diesmal nicht zur Unzeit dazwischenfunkte. Locker und entspannt schlenderte Angela Merkel am Dienstag über die Cebit. Vor einem Jahr war der Rundgang über die Computermesse noch stressiger ausgefallen. Nach einer alarmierenden Kurznachricht auf ihr Handy hatte sich die CDU-Politikerin zum Krisentelefonat ausgeklinkt: Ihr durch die Plagiatsaffäre angeschlagener Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg war plötzlich zum Rücktritt entschlossen.

    Kanzlerin dreht auf der Cebit eine Gute-Laune-Runde

    Dieses Jahr dreht die Kanzlerin eine Gute-Laune-Runde. „Machen wir es doch ruhig auf Englisch“, schlägt die Kanzlerin vor, als Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich beim Besuch seines Standes fragt, welche Sprache sie und Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff denn bevorzugen. Die Staatschefin des diesjährigen Cebit-Partnerlands strahlt zurück, der Leiter der Software-Schmiede legt los und erklärt die Vorteile einer digitalisierten Plattform, die bürokratische Hürden im Güterverkehr abbauen soll. „Gilt das auch für die Maut?“, fragt Merkel – und signalisiert Verkehrsminister Peter Ramsauer, der auch dabei ist, mit erhobenem Daumen Respekt für die Beteiligung Bayerns an dem Projekt.

    Angela Merkel schätzt die allzeitige Erreichbarkeit

    So geht es munter weiter. Es herrscht Frühlingsstimmung. Auch Forschungsministerin Annette Schavan hat die Regierungschefin wieder im Schlepptau, vor zwölf Monaten hatten die Parteifreundinnen noch mit ausdrucksloser Miene auf das Telefondisplay mit den Nachrichten aus der Hauptstadt gestarrt. Dieses Jahr können nicht einmal Demonstranten stören, die auf Transparenten die Energiewende auch in den Außenbeziehungen fordern: „Atomtod exportiert man nicht!“

    Am Ende gerät der Ausflug ins Hightech-Land zu einer lockeren Pflichtübung. Den Roter-Knopf-Termin bei Vodafone – der noch schnellere LTE-Datenfunk wird in ihrer mecklenburgischen Heimat eingeschaltet – meistert Merkel trotz Staatsschuldenstresses und Koalitionsknatschs mit Gelassenheit. Unerwartete Schreckensmeldungen hin oder her: Gegen die totale Erreichbarkeit habe sie nichts, beteuerte die Kanzlerin: „Ich schreibe ja viele Nachrichten.“ dpa

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