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Apples Download-Geschäft: 10 Jahre iTunes: Apple veränderte die Musikwelt

Apples Download-Geschäft

10 Jahre iTunes: Apple veränderte die Musikwelt

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    Ein Screenshot zeigt den "iTunes Music Store" von Apple. Mittlerweile wurden 25 Milliarden Songs heruntergeladen
    Ein Screenshot zeigt den "iTunes Music Store" von Apple. Mittlerweile wurden 25 Milliarden Songs heruntergeladen Foto: Apple

    Am 28. April 2003 präsentierte Steve Jobs den "iTunes Music Store". Aus einem Angebot von zunächst gerade einmal 200 000 Songs entstand der größte Musikhändler der Welt und die Basis für Apples boomendes Download-Geschäft mit 500 Millionen zahlenden Kunden.

    Steve Jobs brachte Apple den Erfolg

    Es war ironischerweise ausgerechnet der kleine Marktanteil von Apple, mit dem Steve Jobs die misstrauische Musik-Branche köderte. Schließlich begann damals erst der Siegeszug von Apples iPod-Playern und die Macs machten gerade einmal fünf Prozent des PC-Geschäfts aus: "Wir erklärten, dass der Schaden ziemlich begrenzt wäre, wenn der Store floppt", erinnerte sich Jobs in seiner Biografie. Er hatte sich zunächst dagegen gewehrt, den iTunes-Store auch Windows-Nutzern zugänglich zu machen - am Ende ebnete der Schritt auf die PC-Plattform den Weg zu Apples Dominanz im Musikmarkt.

    iTunes Store: Songs, Apps und digitale Bücher zum downloaden

    Das Leben von Steve Jobs

    Steve Jobs war Mitbegründer der Firma Apple. Zusammen mit Steve Wozniak und anderen entstand das Unternehmen Ende der 1970er Jahre in Jobs' Garage.

    Den Firmennamen hat Steve Jobs nach eigenen Angaben erfunden, weil er damals ausschließlich Obst aß. Lange Zeit lebte Jobs als Veganer und war bekennender Buddhist.

    1985 wurde Jobs aus dem Unternehmen gedrängt. Daraufhin gründete er eine weitere Computerfirma ("NeXT") und später das Zeichentrickfilmstudio Pixar Inc. ("Toy Story", "Findet Nemo")

    Durch den Verkauf von Pixar an Walt Disney war Jobs der größte Einzelaktionär von Disney.

    Als Apple kurz vor dem Ruin stand, wurde Steve Jobs als Retter zurückgeholt. Ein Jahr später brachte Apple den iMac mit buntem Plastikgehäuse auf den Markt, zwei Jahre später den revolutionären iPod.

    Erst als "vorübergehender" dann als richtiger Geschäftsführer machte Jobs aus Apple eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt.

    Apple war 2011 neben dem Ölmulti ExxonMobil das wertvollste Unternehmen der Welt.

    Apple-Produkte wie der iMac, das iPhone, iTunes oder das iPad sind untrennbar mit dem Namen Steve Jobs verbunden.

    Mit diesen Innovationen setzte das Unternehmen Maßstäbe. Jobs selbst wurde von den Apple-Jüngern zum Mythos stilisiert.

    Wenn Jobs seine Neuheiten vorstellte, trat er fast immer völlig unscheinbar in ausgewaschenen Jeans und schwarzem Rollkragenpullover auf.

    Steve Jobs galt als Visionär, Workaholic und gnadenlos fordernder Chef.

    Sein Jahresgehalt als Geschäftsführer belief sie auf genau einen Dollar. Damit kam Jobs sogar ins Guiness-Buch der Rekorde. Stattdessen wurde er mit Aktien und exklusiven Geschenken der Geschäftsleitung belohnt.

    2004 gab Jobs bekannt, dass er von Bauchspeicheldrüsenkrebs kuriert worden war. 2009 sah er sich aber wieder gezwungen, eine sechsmonatige Auszeit zu nehmen, während der ihm eine neue Leber eingepflanzt wurde.

    Anfang 2011 musste er zum dritten Mal pausieren. Im März stellte er zwar noch die zweite Generation des iPad vor, doch im August gab er den Posten des Vorstandsvorsitzenden endgültig auf.

    Einen Tag, nachdem sein Nachfolger, Tim Cook, seine erste Präsentation gehalten hatte, gab Apple den Tod des Visionärs bekannt.

    Jobs wurde 1955 in San Francisco geboren. Seine Eltern, zwei Studenten, gaben ihn kurz nach der Geburt zur Adoption frei. Erst 30 Jahre später erfuhr er von seinen biologischen Eltern.

    Sein Studium in Portland brach er nach nur einem Semester ab. Jobs kehrte nach Kalifornien zurück und gründete später Apple.

    Steve Jobs war verheiratet. Mit seiner Frau Laurene Powell hatte er drei Kinder, zudem hatte er eine Tocher aus einer früheren Beziehung.

    Der Schlüssel war Jobs' Meisterleistung, die zerstrittenen großen Musikkonzerne unter ein Dach zu bringen. Kaum jemand hielt das für möglich, der Erfolg schockierte unter anderem Microsoft-Gründer Bill Gates. Die Musik-Manager lernten bei den Verhandlungen den "guten" und auch den "bösen" Steve kennen. "Ihnen geht wohl der Arsch auf Grundeis, was?", fuhr der notorisch raubeinige Apple-Gründer die Industrie-Kapitäne gleich beim ersten Treffen an. Später scheute er dagegen keine Mühe, um die Manager zu umgarnen.

    Jobs war überzeugt, dass das beste Mittel gegen Raubkopien eine einfache und günstige legale Alternative sein musste. Er setzte durch, dass die Songs quer durch die Bank 99 Cent kosteten und auch einzeln heruntergeladen werden durften. Diese Entscheidungen gaben auf Jahre den Ton für die Entwicklung des Musikgeschäfts an. Als Apple schließlich dem Drängen der Musik-Industrie nachgab und flexiblere Preise zwischen 69 Cent und 1,29 Dollar bzw. Euro zuließ, konnte Jobs als Gegenleistung das Ende des Kopierschutzes aushandeln.

    iTunes Download - 25 Milliarden Songs

    Mittlerweile wurden bei Apple 25 Milliarden Songs heruntergeladen. Aktuell seien es 393 Lieder pro Sekunde, rechnet das Unternehmen vor. Das Angebot ist auf 26 Millionen Titel angewachsen. Mit dem iPhone kamen Apps hinzu, die ebenfalls milliardenfach heruntergeladen werden. Zum Start des iPad-Tablets folgten digitale Bücher. Das nächste große Kapitel von iTunes könnte das TV-Geschäft werden, wo Apple dem Vernehmen nach schon seit Jahren um Inhalte der großen US-Anbieter ringt. Allerdings konnte selbst Jobs mit all seinem Verhandlungsgeschick den Widerstand der Fernseh-Manager nicht knacken.

    iTunes: Konkurrenz von Streaming-Diensten

    Doch gerade in der iTunes-Keimzelle, dem Geschäft mit Musik, gewinnt die Konkurrenz an Kraft. Mit dem Vormarsch von Smartphones und günstiger Datenleitungen werden einst verpönte Abo-Modelle attraktiv für Nutzer. Man muss dabei die Musik noch nicht einmal herunterladen - sie wird direkt aus dem Internet abgespielt. Solche Streaming-Dienste wie Spotify Spotify oder Rdio legen stetig zu. Im amerikanischen Online-Musikgeschäft sank der iTunes-Anteil den Marktforschern der NPD Group zufolge von 69 Prozent im Jahr auf 63 Prozent.

    Apple will laut Medienberichten mit einem eigenen Online-Musikradio dagegenhalten. Der Start des Dienstes verzögert sich allerdings - angeblich wieder einmal wegen zäher Gespräche mit den Musik-Konzernen. dpa

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