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Anonymous: Hacker beginnen mit Cyber-Attacken gegen Israel

Anonymous

Hacker beginnen mit Cyber-Attacken gegen Israel

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    Mitglieder von Anonymous haben ihre Drohung wahrgemacht und Websites israelischer Behörden angegriffen. Damit wollen sie auf die Lage der Palästinenser aufmerksam machen.
    Mitglieder von Anonymous haben ihre Drohung wahrgemacht und Websites israelischer Behörden angegriffen. Damit wollen sie auf die Lage der Palästinenser aufmerksam machen. Foto: Marc Tirl, dpa

    Das ist Anonymous

    Anonymous macht seit 2008 immer wieder von sich reden. Was steckt hinter dieser Gruppierung?

    Anonyous ist kein Verein, hat keine festen Strukturen, keine Verwaltung und keine Hierarchieren. Es handelt sich um einen losen Verbund von Internet-Aktivisten, die bei gemeinsamen Aktionen unter dem Sammelnamen Anonymous auftreten.

    Die Wurzeln von Anonymous liegen in der Internetplattform 4chan. Auf diesem sogenannten Imageboard können Nutzer anonym und ohne Anmeldung Bilder und Texte einstellen. Jeder Nutzer, der dort schreibt, bekommt vom System automatisch den Spitznamen Anonymous ("Anonymer") verpasst.

    Etwa ab dem Jahr 2008 verabredeten sich Nutzer von 4chan und ähnlicher Plattformen zu gemeinsamen Online- und Protestaktionen. Dabei kam auch der Begriff "Anonymous" als Begriff für das Kollektiv der Beteiligten auf.

    Die eigentliche Geburtsstunde von Anonymous war der 14. Januar 2008, als ein internes Video der Scientology an die Öffentlichkeit gelangte. Darin schwärmte der US-Schauspieler Tom Cruise über die Organisation. Scientology forderte Youtube auf, das Video zu löschen. Anonymous-Anhänger gingen daraufhin zum Gegenangriff über - und verbreiteten das Video erst recht.

    In den Folgemonaten gab es weltweit Proteste gegen Scientology und deren Versuch der "Zensur" des Internets - über das Netz organisiert von Anonymous-Anhängern.

    Symbol der Anonymous-Bewegung ist seit diesen Tagen die bekannte Maske mit dem Spitzbart, die ursprünglich das Gesicht des britischen Attentäters Guy Fawkes darstellte.

    Ab dem Jahr 2010 wurden unter dem Namen Anonymous mehrfach Cyber-Angriffe auf Firmen, Organisationen, Ermittlungsbehörden und staatliche Einrichtungen durchgeführt.

    Unter dem Namen „Operation Payback“ griffen mutmaßliche Anonymous-Anhänger die Webseiten der Verbände RIAA und IFPI.

    Wenig später wurden über das Internet Visa und Mastercard angegriffen, weil diese den Geldfluss für die Whistleblowing-Plattform WikiLeaks gesperrt hatten.

    Im Februar 2012 wurden in einem international abgestimmten Polizeieinsatz in 15 Städten 25 mutmaßliche Hacker festgenommen, die der Anonymous-Bewegung zugerechnet wurden.

    Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ist um eine Front reicher. Nun wird auch im Netz gekämpft. Hacker der Aktivistengruppe Anonymous haben ihre Ankündigung wahrgemacht und in den vergangenen Tagen im breiten Stil israelische Websites angegriffen. Die Cyberattacken wurden am Sonntag von einem führenden Abwehrspezialisten Israels bestätigt. Er betonte zugleich, die angerichteten Schäden seien gering, weil Regierung und Firmen diesmal besser vorbereitet gewesen seien. Laut Medienberichten drangen die Hacker in die Webauftritte des Amts des Ministerpräsidenten, des Verteidigungsministeriums, des Bildungsministeriums und das Zentralen Statistikamts ein.

    Wollte Anonymous Israel tatsächlich schaden?

    Professor Jizhak ben Israel, Gründer des direkt dem Regierungschef unterstellen Nationalen Büros gegen Cyberangriffe, erläuterte im Gespräch mit dem Armeeradio, es sei offensichtlich nicht die Absicht der Hacker, die Infrastruktur des Landes zu schädigen, "dann hätten sie das nicht vorher angekündigt. Die wollen wahrscheinlich Aufmerksamkeit für die Debatte über den israelisch-palästinensischen Konflikt erzeugen". Ben Israel erläuterte weiter, "das Land war diesmal viel besser vorbereitet als vor einem Jahr, als Börse und Fluggesellschaft El Al hart getroffen wurden."

    Schon seit Tagen gibt es immer wieder Attacken

    Guy Misrachi von der auf Hackerangriffe spezialisierten Firma Cyberia, bestätigte am Sonntag im öffentlichen Rundfunk, schon seit Tagen habe es "bedeutende Attacken" gegeben. Nach seinen Angaben wurden am Samstag "mehrere von der Regierung betriebene Websites geentert; auf einigen wurden Nachrichten platziert, auf anderen Daten gestohlen." afp/AZ

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