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20 Jahre WWW: Der Anfang dieses komischen Datendings

20 Jahre WWW

Der Anfang dieses komischen Datendings

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    Mehr als Blinklichter und Datenkabel: Das Internet gibt es seit 20 Jahren.
    Mehr als Blinklichter und Datenkabel: Das Internet gibt es seit 20 Jahren. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Zwei Merkmale sind charakteristisch für die Geschichte des Internets. Man weiß nicht genau, wie es begann. Und noch weniger weiß man, wie das alles enden soll, wenn es denn enden soll.

    Der 30. April 1993, heute vor 20 Jahren, ist so ein Datum, dem eine existenzielle Bedeutung für das Web beigemessen wird – allerdings auch erst im Nachhinein. An dem Tag damals diskutiert die Welt lieber über die Messer-Attacke auf die Tennisspielerin Monica Seles.

    Zu Beginn war das Internet ein komisches Datendings

    Dass irgendein so ein verrückter Physiker irgend so ein komisches Datendings startete – den meisten Zeitungen war das keine Schlagzeile wert. Dabei hatten Forscher um den Pionier Tim Berners-Lee an jenem 30. April 1993 das World Wide Web der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – und damit das Internet, wie wir es kennen, ins Leben gerufen.

    Bis diese bahnbrechende Entwicklung in der Gesellschaft ankam, hat es aber noch ein bisschen gedauert. In Deutschland brachte das Jahr 1999 in der öffentlichen Wahrnehmung einen Durchbruch. Dereinst sprach Boris Becker in einem Werbespot sein legendäres „Bin ich schon drin“ und rief das Web jedermann ins Bewusstsein.

    Dann die wilden Zeiten der Jahrtausendwende, die rauschenden Partys der jungen Internetwirtschaft und der Kater danach, der weite Teile der New Economy bis heute ausgelöscht hat.

    54 Millionen Deutsche sind mittlerweile online

    Zu stoppen war und ist der Siegeszug des WWW nicht. Weltweit sind zweieinhalb Milliarden Menschen online. In Deutschland hat sich die Internetnutzung seit dem Jahr 2000 mehr als verdreifacht, wie der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie zu entnehmen ist. 54 Millionen Deutsche sind „drin“, wobei der größte Zustrom zuletzt von der Generation 50 plus ausgeht. 80 Prozent aller Bundesbürger im Netz sagen, das Internet sei ihnen „ein täglicher Begleiter für alle möglichen Fragen und Themen“ geworden.

    Wann beginnt Internetsucht?

    Die Grenze von der regulären Nutzung zur Abhängigkeit ist auch bei der Internetsucht fließend - eine einfache Faustregel gibt es nicht.

    Offiziell ist Internetsucht bislang keine eigene Erkrankung. Psychologen diagnostizieren sie anhand eines ganzen Kriterienkatalogs, dessen Vorgaben denen von anderen Suchterkrankungen ähneln.

    Sie betrachten Menschen als internetsüchtig, die einen unkontrollierbaren Wunsch nach der Online-Welt spüren und immer mehr Zeit im Netz verbringen.

    Sie kämpfen mit Entzugserscheinungen, wenn kein Internetzugang möglich ist.

    Betroffene Jugendliche schrauben ihre Online-Zeit auch dann nicht zurück, wenn sie deshalb schlechte Schulnoten kassieren.

    Andere Interessen wie Hobbys oder Freundschaften gehen ihnen verloren. dpa

    Das Nutzungsverhalten ist wie das Web selbst einem ständigen Wandel unterworfen. Das Internet der ersten Jahre war geprägt von E-Mail-Kommunikation und Online-Shopping. Das „Web 2.0“ trägt den Beinamen „Mitmach-Internet“ und wurde groß durch die sozialen Netzwerke. Facebook, gegründet erst im Jahr 2004, besitzt schon heute eine Milliarde Mitglieder. Das Netz der dritten Generation wird derzeit stark von der mobilen Nutzung etwa durch Smartphones getrieben.

    Und die Zukunft? Von Microsoft-Gründer Bill Gates stammt der Satz, dass die Entwicklungen der nächsten zwei Jahre immer über- und die der nächsten zehn Jahre immer unterschätzt würden. Lassen wir uns also einmal mehr überraschen.

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