Die Masken-Affäre spitzt sich zunehmend zu: Die Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein (CSU) und Nikolas Löbel (CDU) wollen trotz Rücktrittsforderungen und massiver Kritik ihre Mandate vorerst behalten. Beide sollen sechsstellige Provisionen dafür eingestrichen haben, dass sie Masken-Herstellern zu staatlichen Aufträgen verhalfen. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth forderte die Unions-Politiker nun nachdrücklich dazu auf, sofort zurückzutreten. Auch Markus Söder verlangte am Sonntag von beiden umgehend Konsequenzen.
Am Abend ließ Nüßlein über seinen Anwalt wegen der "öffentlichen Vorverurteilung" seiner Person dann seinen sofortigen Austritt aus der Unionsfraktion verkünden. Löbel erklärte ebenfalls, seine Mitgliedschaft in der CDU/CSU-Fraktion sofort zu beenden. Im Bundestag wollen beide bis zum Ende dieser Legislaturperiode bleiben. "Es ist ein Abgang ohne Würde", kommentiert mein Kollege Michael Stifter.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages:
- Markus Söder hat zunehmende Kritik an den andauernden Schließungen von Einzelhandel und Gastronomie zurückgewiesen. Am Sonntag erklärte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef: "In den nächsten zwei Wochen entscheidet sich, ob wir Oster-Urlaub oder Oster-Lockdown haben werden." Söder will zudem angesichts der Lage in Tschechien zusätzlichen Impfstoff für Ostbayern zur Verfügung stellen.
- Die Bundesregierung erwartet im Zuge der Corona-Pandemie und des Lockdowns einen deutlichen Anstieg der Insolvenzen. Bisher müssen Firmenpleiten wegen der Fristverlängerung jedoch nicht angezeigt werden. Wie nun eine Anfrage der FDP offenbart, erhebt die Bundesregierung keine Zahlen darüber, wie viele Insolvenzen auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Es droht ein Blindflug.
- Experten fürchten in Brasilien bald bis zu 3000 Covid-Tote – pro Tag. Das Riesenland am Äquator hat mit über 10.000 Verstorbenen die bislang tödlichste Corona-Woche erlebt. Jair Bolsonaro streute erst kürzlich neue Zweifel am Sinn und Zweck von Atemschutz-Masken und erklärte die Corona-Pandemie für beendet. Nun verliert der Präsident an Zustimmung.
Die Zahlen: Bislang gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts 2.500.182 Fälle, das sind 8103 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich bisher 446.196 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 1225 mehr als am Vortag.
Mit unseren interaktiven Karten und Grafiken geben wir Ihnen einen Überblick:
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- über das Infektionsgeschehen in allen Ländern der Welt
- über den Stand der Corona-Impfungen in Deutschland
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