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Verfassungsschutz: Minister: "Spur des Geldes" von Extremisten verfolgen

Verfassungsschutz

Minister: "Spur des Geldes" von Extremisten verfolgen

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    Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen spricht bei der Plenarsitzung des Landtags.
    Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen spricht bei der Plenarsitzung des Landtags. Foto: Jens Kalaene, dpa

    Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) will Extremisten über die Finanzströme leichter als bisher verfolgen können. Der Landtag beriet am Donnerstag in Potsdam über einen Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen von SPD,

    Bisher kann der Verfassungsschutz zwar auch schon die Finanzströme von Extremisten verfolgen: Woher kommt das Geld, wo geht es hin? Aber der Geheimdienst darf nur tätig werden, wenn solche Netzwerke Gewalt einsetzen, zu Gewalt aufrufen oder zu Hass- oder Willkürmaßnahmen gegen Teile der Bevölkerung aufstacheln. Die Koalition ist der Ansicht, dass dies nicht mehr zeitgemäß ist und will das

    Der Minister hält die Pläne für einen entscheidenden Baustein, um die freiheitliche demokratische Grundordnung gegen extremistische Bestrebungen verteidigen zu können - "und zwar egal, woher sie kommen". Die großen Gefahren gehen aus seiner Sicht nicht mehr nur von extremistischer Gewalt aus, sondern auch von Propaganda und Falschinformationen.

    Grünen-Fraktionschef Benjamin Raschke sieht mit der Abfrage von Kontodaten einen schweren Eingriff in die Grundrechte, verwies aber auch auf Begrenzungen: Die Abfrage soll nur im Einzelfall möglich sein, es muss Anhaltspunkte für schwere Gefahren geben und eine unabhängige Kommission muss sie genehmigen.

    Die Linke, die den Verfassungsschutz äußerst kritisch sieht, stellte sich in der Debatte hinter die Behörde. Sie habe Vertrauen in den Verfassungsschutz und seine Arbeit, sagte Marlen Block, die auch Vorsitzende des Landtags-Innenausschusses ist.

    Die AfD, größte Oppositionsfraktion, wandte sich vehement gegen den Gesetzentwurf. "Sie planen ein Verfassungsschutzgesetz, das die Verfolgung und die Ausspähung von Menschen ermöglicht, die sich gesetzestreu verhalten", sagte

    Der AfD-Landesverband wird vom Verfassungsschutz Brandenburg als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. Fraktionschef Berndt ist Gründer des Vereins Zukunft Heimat, den der Verfassungsschutz als rechtsextremistisch einstuft. Die AfD lag in Brandenburg in den jüngsten Wahlumfragen bei der Sonntagsfrage vorn. Im September wird ein neuer Landtag gewählt.

    (dpa)

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