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Tiere: CDU-Landeschef wirft Grünen "Wolfsromantik" vor

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CDU-Landeschef wirft Grünen "Wolfsromantik" vor

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    Ein Wolf steht in einem Wildpark in seinem Gehege.
    Ein Wolf steht in einem Wildpark in seinem Gehege. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archivbild)

    Der brandenburgische CDU-Fraktionschef Jan Redmann dringt auf eine deutliche Verringerung der Zahl der Wölfe und hat die Grünen aufgefordert, ihren Widerstand aufzugeben. "Die aktuellen Regelungen aus dem Hause Vogel zum Umgang mit dem Wolf sind dafür nicht praxistauglich, kaum ein Wolf durfte bisher geschossen werden. Deshalb: Schluss mit der Wolfsromantik der Grünen!", forderte Redmann am Mittwoch einer Mitteilung zufolge.

    Der Schutzstatus des Wolfs müsse wegen der steigenden Zahl von Nutztier-Rissen endlich an die Realität angepasst werden, erläuterte Redmann. Die Grünen müssten ihren Widerstand aufgeben.

    Der Wolf ist nach Europarecht eine streng geschützte Tierart und darf nicht gejagt werden. Die Europäische Kommission will den Schutzstatus aber lockern. Am Mittwoch wollte auch der Bundestag auf Unions-Antrag über den Abschuss von Wölfen debattieren. Brandenburg gilt als das Bundesland mit den meisten Rudeln.

    Grüne wollen Rechtssicherheit

    Auf die CDU-Kritik entgegnete das Umweltministerium mit Minister Axel Vogel (Grüne) an der Spitze: "Die Vorwürfe des Fraktionsvorsitzenden schlagen fehl. Es handelt sich nicht um Romantik, sondern Rechtssicherheit und Pragmatismus."

    Vogel befürworte zwar einen schnelleren und vereinfachten Abschuss von Schaden stiftenden Wölfen - wie es die Umweltministerkonferenz auch bereit beschlossen hatte. An der Umsetzung werde gearbeitet, hieß es. Es müsse aber auch eine Entscheidung des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichtes zu einer Schnellabschusserlaubnis für einen Wolf mit berücksichtigt werden. Der Wolf ist unter anderem Thema bei der Umweltministerkonferenz in dieser Woche.

    Fünf Übergriffe auf Nutztiere pro Tag

    Auch die Jäger liegen wegen der Zunahme der Wolfsrudel und vieler Weidetier-Risse in Brandenburg seit langem im Clinch mit dem Agrar- und Umweltminister. Sie fordern eine starke Verringerung des streng geschützten Wolfsbestandes. Nach Verbandsangaben gibt es in Brandenburg mehr als 1000 Wölfe und fünf Risse oder Übergriffe auf Nutztieren pro Tag.

    Auch der Landesbauernverband hält eine Festlegung auf maximal 500 Wölfe für geboten. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte sich im Januar dieses Jahres gegen den allgemeinen Abschuss von Wölfen zur Verringerung des Bestands ausgesprochen.

    (dpa)

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