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Prozess: Frau beklaut und mitgeschleift: Angeklagter geständig

Prozess

Frau beklaut und mitgeschleift: Angeklagter geständig

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    Ein Relief mit einer Abbildung der Göttin Justitia an einer Säule im Kriminalgericht Moabit.
    Ein Relief mit einer Abbildung der Göttin Justitia an einer Säule im Kriminalgericht Moabit. Foto: Monika Skolimowska, dpa (Symbolbild)

    Ein mutmaßlicher Halskettenräuber steht nach einer Tatserie vor knapp einem Jahr vor dem Berliner Landgericht. Der 37-Jährige soll sechs Frauen Ketten vom Hals gerissen und in einem der Fälle eine damals 51-Jährige mit einem Auto mitgeschleift und schwer verletzt haben. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Mord, Raub, räuberischen Diebstahl und gefährliche Körperverletzung. Der Angeklagte erklärte zu Prozessbeginn am Dienstag über seinen Verteidiger, er habe "solche Taten begangen und möchte nicht bestreiten". Er habe damals viele Drogen konsumiert und könne sich nur zum Teil an die ihm vorgeworfenen Fälle erinnern, so der 37-Jährige.

    Im Juni 2023 soll der serbische Angeklagte einer damals 51-Jährigen in einem Spätkauf in Berlin-Neukölln von hinten ihre Goldkette entrissen haben. Als er mit einem Auto flüchten wollte, habe sich die Frau in das geöffnete Beifahrerfenster gelehnt und die Rückgabe ihrer Kette verlangt. Der Mann sei losgefahren und habe die Frau "im Fenster hängend mitgeschleift", heißt es in der Anklage. Absichtlich sei der 37-Jährige so dich an einem geparkten Transporter vorbeigefahren, dass die 51-Jährige gegen das Fahrzeug geprallt und auf die Straße geschleudert worden sei. Sie habe unter anderem potenziell lebensgefährliche Frakturen erlitten. Im selben Monat soll der 37-Jährige fünf weiteren Frauen Ketten im Wert zwischen 40 Euro und knapp 430 Euro vom Hals gerissen haben.

    Der Angeklagte sagte, er habe die 51-Jährige leider beraubt. "Ich habe aber nicht mitbekommen, dass sie mir folgte", hieß es weiter in seiner Erklärung. Die Frau sei am Beifahrerfenster erschienen. Dass sie halb in seinem Wagen hing, habe er nicht bemerkt. Er habe Gas gegeben und "wohl die Kontrolle verloren". Was mit der Frau passierte, habe er nicht wahrgenommen. An die weiteren Taten habe er "nur wenig Erinnerung". Was geschehen ist, tue ihm sehr leid. Der Prozess gegen den seit zehn Monaten inhaftierten Mann wird am 18. Juni fortgesetzt.

    (dpa)

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