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Notfall: Staatsschutz: Angriff mit Buttersäure auf Restaurant

Notfall

Staatsschutz: Angriff mit Buttersäure auf Restaurant

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    In einem Restaurant wurde eine Scheibe eingeschlagen, die Fassade beschmiert und Buttersäure verteilt.
    In einem Restaurant wurde eine Scheibe eingeschlagen, die Fassade beschmiert und Buttersäure verteilt. Foto: Christophe Gateau, dpa

    Nach einem Angriff auf ein von der rechten Szene genutztes Lokal in Hoppegarten (Landkreis Märkisch-Oderland) an der Stadtgrenze zu Berlin ermittelt der polizeiliche Staatsschutz. "Die Gaststätte ist dafür bekannt, dass dort auch politische Veranstaltungen stattfinden", sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Ost am Dienstag. Nun werde geprüft, "ob das eine mit dem anderen zusammenhängt". Das Restaurant war unter anderem vor Kurzem Treffpunkt einer rechten Buchmesse.

    Eingeschlagenes Fenster und Buttersäure

    Nach Angaben der Polizei hatten zwei Beamte während ihrer Streife im Ortsteil Hönow in der Nacht zum Dienstag gegen 3.30 Uhr eine eingeschlagene Fensterscheibe an dem Lokal bemerkt. Im Innenraum fanden sie Farbschmierereien an Wänden und Teilen des Mobiliars. Wegen einer "übelriechenden Flüssigkeit" wurde die Feuerwehr alarmiert.

    Diese war nach eigenen Angaben ab kurz vor 5.00 Uhr mit rund 20 Fahrzeugen im Einsatz. Laut Feuerwehr handelte es sich bei der Flüssigkeit um Buttersäure. Diese wurde von den Helfern neutralisiert, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Die sogenannte Gefahrstoffeinheit des Landkreises wurde angefordert und die Flüssigkeit untersucht. Während des rund fünfstündigen Einsatzes bis etwa 11.30 Uhr war das Gebiet rund um die Gaststätte abgesperrt. Kriminalisten sicherten Spuren, die analysiert werden sollen, wie es hieß.

    Zunächst hieß es von der Feuerwehr, es sei niemand verletzt worden. Nach Angaben der Polizei klagten die beiden Streifenbeamten jedoch später über Kopfschmerzen und wurden behandelt.

    AfD-Politiker spricht von "linkem Terror"

    Zur Schadenshöhe lagen zunächst keine Angaben vor. Die Pächterin der Gaststätte wollte am Dienstag auf Anfrage weder dazu Angaben machen, noch sich generell äußern. Das Lokal ist ein bekannter Treffpunkt der AfD, auch Zusammenkünfte von Neonazis gab es dort.

    Der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Thorsten Weiß, sprach am Dienstag von "linkem Terror" gegen das Lokal. "Erneut brauchen die Betreiber unsere Solidarität in Form einer Spende, um dem linken Terror auch weiterhin standhalten zu können", schrieb er auf der Onlineplattform X.

    Der AfD-Politiker Weiß hatte vor rund eineinhalb Wochen zu einer sogenannten Alternativen Buchmesse in der Gaststätte eingeladen. Die Berliner Grünen hatten die Veranstaltung damals als "rechtsextremes Netzwerktreffen" bezeichnet. Angekündigt worden waren für die Veranstaltung auch verschiedene rechte Akteure, unter anderem der Aktivist und Verleger Götz Kubitschek und der AfD-Europakandidat Alexander Sell.

    (dpa)

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