Der Gründer des Beaux Arts Trios war nach Angaben der Indiana University Bloomington am Samstag in London im Alter von 99 Jahren gestorben.
Der deutsch-israelische Musiker habe den NS-Terror und die Verfolgung der europäischen Juden selbst erfahren, schrieb Steinmeier nach Angaben des Bundespräsidialamtes vom Montag. "Umso dankbarer waren wir, dass er sich nicht von Deutschland abgewandt hatte." Mehr als ein halbes Jahrhundert sei er Herz und Seele des Beaux Arts Trios gewesen, bis er im 85. Lebensjahr eine einzigartige Solokarriere begonnen habe.
"Glück ist mein größtes Talent", zitierte Steinmeier den Pianisten. "Dieses Glück übertrug sich beim Spielen auf die Zuhörer – stets wurde man Zeuge eines beseelten, glücklichen Musizierens." Mit Innigkeit und großer Eleganz habe Pressler die Werke der Musikliteratur in ihrer ganzen Tiefe und Vielschichtigkeit neu ausgemessen. "Unzähligen Musikfreunden auf der ganzen Welt hat er auf diese Weise beglückende Erlebnisse beschert."
Auch Sachsen-Anhalts Kultur- und Staatsminister Rainer Robra (CDU) würdigte Pressler als große Musikerpersönlichkeit. Der Magdeburger Ehrenbürger ist Namensgeber des Jugendmusikpreises des Landes. Er wird seit 2017 für Leistungen von Musikschülern verliehen. Pressler hatte seinen ersten Klavierunterricht in seiner Geburtsstadt Magdeburg erhalten. 1939 musste seine Familie vor den Nationalsozialisten fliehen.
(dpa)