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Kunst: Plakat in Berlin fordert die Dönerpreisbremse

Kunst

Plakat in Berlin fordert die Dönerpreisbremse

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    Ein riesiges Dönerplakat ist auf einem Grünstreifen im Berliner Stadtteil Wedding aufgestellt worden. Das rote Plakat mit dem saftigen Döner könnte man auch als Wahlwerbung verstehen. Die Forderung ist klar: "Drei Euro Fünfzig", steht da geschrieben. Vor ungefähr 20 Jahren war das noch so, aktuell kostet der Imbiss-Klassiker rund das Doppelte.

    In den sozialen Medien werden die Kosten für einen Döner manchmal als Vergleichsgröße genutzt, um hohe Kosten etwa in komplizierten Haushaltsbeschlüssen verständlicher zu machen. Die Forderung nach günstigeren Dönern ist auch nicht neu: Vor mehr als einem Jahr ging ein Video aus Deutschland viral, in dem ein Demonstrant Olaf Scholz zurief, die Döner bitte wieder günstiger zu machen: "Ich zahle acht Euro für einen Döner! Rede mit Putin, ich will vier Euro für einen Döner zahlen, bitte!" Die Inflation hat vor dem Döner nicht Stopp gemacht.

    Wer war es?

    Der Chef der Firma Wesselmann, die die Flächen für Wahlplakate in Deutschland als Dienstleister vermietet und beklebt, zeigte sich verwundert über das Dönerplakat: Dabei müsse es sich um Sabotage handeln, jemand habe andere Wahlwerbung überklebt, sagte er am Montag. Das riesige 3,60 mal 2,60 Meter große Plakat wurde auch nicht ganz liebevoll darauf gekleistert. An manchen Stellen pellt es sich schon ab.

    Normalerweise koste es rund 500 Euro, Wahlplakate dieser Größe etwa auf Grünstreifen aufstellen zu lassen, sagte ein Sprecher der Berliner SPD auf Nachfrage. Seine Partei wirbt direkt hinter dem Dönerplakat für sich bei den Europawahlen am Sonntag. Mit dem Plakat, auf dem mehr Dönergerechtigkeit gefordert wird, habe seine Partei nichts zu tun. Und das, obwohl

    Auch die Linke, die den Döner in einem Parteibeschluss von Anfang Mai erwähnt, habe auf Anfrage nichts mit dem Plakat zu tun: "Wir waren es nicht. Erkennt man ja auch schon daran, dass die PARTEI eine Dönerpreisbremse bei drei Euro fordert. Im Menü mit einem Bier (0,5 l) fünf Euro."

    Möglicherweise ist das Dönerplakat eine politische Kunstaktion. Auf dem Instagram-Profil "angst.yok" wurde ein Foto des Plakats veröffentlicht mit der Unterschrift "Dringliches Volksverlangen nach drastischer Preisdeckelung des Bundesleibgerichts!", dazu auch der Hashtag #kunstimöffentlichenraum. Auf dem Profil werden viele Fotos von Postern in ähnlichem, nüchternem Stil geteilt.

    (dpa)

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