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Klimawandel: Forscher: Kommen beim Hochwasserschutz an technische Grenzen

Klimawandel

Forscher: Kommen beim Hochwasserschutz an technische Grenzen

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    Ein Schild mit der Aufschrift "Hochwasser" steht vor einer gesperrten Straße.
    Ein Schild mit der Aufschrift "Hochwasser" steht vor einer gesperrten Straße. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Symbolbild)

    Rückverlegungen von Deichen seien zum Beispiel eine Option, sagte Martin Pusch vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin am Dienstag in einer Videoschalte. Es handle sich dabei um eine sogenannte naturbasierte Lösung. Man habe dabei gleichzeitig auch hohe Effekte für den Naturschutz, zum Beispiel den Erhalt der Biodiversität.

    "Natürlich hat der technische Hochwasserschutz seine volle Berechtigung, um Infrastruktur, um Siedlungen, um Menschen zu schützen", sagte IGB-Forscherin Sonja Jähnig. "Aber wir sehen eben, dass wir mit jetzigen häufigeren, stärkeren Hochwasserereignissen an technische Grenzen kommen."

    Pusch hob die Bedeutung von Auenflächen als Überschwemmungsgebiete hervor, die historisch aber zum Beispiel an der Unteren Weser großflächig verlorengegangen seien, etwa durch landwirtschaftliche Nutzung. "Insgesamt sind die Auenverluste an der

    Der Klimawandel bedeute, dass es ausgeprägtere Trockenzeiten, aber auch stärkere Hochwässer geben könne, sagte Pusch. Auch die Hochwasserstände erhöhten sich, weil Wetterlagen weniger mobil seien: Regengebiete etwa blieben länger an einer Stelle. "Das bedeutet, dass Deiche weniger sicher werden, eventuell erhöht werden müssen." Dann trete aber der Effekt auf, dass große Wassermassen auf der geringen Fläche des Flussbettes nicht genug Platz hätten.

    Um neben einem besserem Hochwasserschutz weitere Ziele erreichen zu können, nannte Expertin Jähnig Optionen wie Maßnahmen zur Niederschlagsspeicherung, Dach- und Wandbegründung, Aufforstung und Gehölzpflanzungen sowie die Renaturierung von Bächen und Flüssen. Es gebe Beispiele, in denen der Nutzen dokumentiert sei, etwa eine verringerte Hochwasserspitze, eine verzögerte Hochwasserwelle sowie bessere Lebensräume und mehr Biodiversität. Der Vorschlag sei, multifunktionale Ökosysteme anzustreben - also wegzukommen von der Vorstellung, dass ein Fluss rein Wasser irgendwohin ableite.

    (dpa)

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