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Katholiken: Zentralkomitee: Reformen keine Gefahr für Einheit

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Zentralkomitee: Reformen keine Gefahr für Einheit

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    Ein Kreuz seht auf dem Podium bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZDK).
    Ein Kreuz seht auf dem Podium bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZDK). Foto: Carsten Koall, dpa

    Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sieht durch den innerkirchlichen Reformprozess für mehr Mitbestimmung nicht die Einheit der Kirche gefährdet. Die Synodalität in Deutschland müsse und werde diese Einheit stärken, nach innen und nach außen, sagte ZdK-Vizepräsident Thomas Söding am Freitag bei der Herbst-Vollversammlung der Organisation katholischer Laien in Berlin. Er trat damit Sorgen um die Einheit der Weltkirche entgegen, die Papst Franziskus vor wenigen Tagen in einem Brief geäußert hatte.

    "Katholische Synodalität wird nie eine ohne oder gegen Papst und Bischöfe, sondern immer eine mit Papst und Bischöfen sein", so Söding. "Aber es wird eine sein, in der das Gottesvolk eine starke Stimme hat. Hier muss die katholische Kirche nachlegen." Das ZdK habe keine Angst vor Demokratie. "Wir bekämpfen die hausgemachten Probleme des Klerikalismus."

    Im März hatten die deutschen Katholiken ihren dreieinhalbjährigen, von Rom mit Argwohn betrachteten Reformprozess "Synodaler Weg" vorerst abgeschlossen. Eines der wichtigsten Ergebnisse war, dass die Synodalität - das gemeinsame Beraten und Entscheiden - weitergehen soll. Ein sogenannter Synodaler Ausschuss soll in den nächsten drei Jahren klären, wie das aussehen könnte. Danach soll ein Synodaler Rat entstehen, in dem Laien permanent gleichberechtigt mitentscheiden können.

    An der ersten Sitzung des Ausschusses vor rund zwei Wochen in Essen nahmen 23 der 27 deutschen Diözesanbischöfe teil, vier boykottierten das Treffen. Daneben gehören dem neuen Gremium 27 vom ZdK gewählte Delegierte sowie 20 weitere Personen an. "Wir können die vier Bischöfe, die sich ins Abseits gestellt haben, nicht zur Mitarbeit zwingen", sagte Söding dazu. Das ZdK jedenfalls werde dort auch die Interessen und Anliegen der Gläubigen aus den fraglichen vier Diözesen vertreten.

    "Rückenwind" verspüre das ZdK in dem Reformprozess auch von der Ende Oktober zu Ende gegangenen Weltsynode mit Papst Franziskus in Rom. "Der Zwischenbericht stellt fest, dass mehr Kooperation zwischen Bischöfen und Laien, mehr Frauenrechte und mehr Inklusion weit oben auf der To-do-Liste der katholischen Kirche stehen."

    Laut Statistik der Bischofskonferenz lebten 2022 in Deutschland rund 20,9 Millionen Katholiken - das entsprach 24,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Tendenz bei den Mitgliedern ist seit langem rückläufig.

    (dpa)

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