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Gesundheit: Linke-Fraktion warnt vor Problemen bei der Ärzteversorgung

Gesundheit

Linke-Fraktion warnt vor Problemen bei der Ärzteversorgung

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    Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, gibt eine Pressekonferenz zum Cannabis-Gesetz.
    Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, gibt eine Pressekonferenz zum Cannabis-Gesetz. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    "Wir steuern auf eine Systemkrise des Gesundheitswesens zu. Obwohl die Ausgaben auf Rekordniveau liegen, erleben die Patientinnen und Patienten oft Mangel und die Beschäftigten Überlastungssituationen", kritisierte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Tobias Schulze. "Das Modell der niedergelassenen Praxis ist in der Krise, weil die Herausforderungen des Fachkräftemangels, des Mangels an geeigneten Räumen und die Bürokratisierung es unattraktiv machen."

    Allein in Treptow-Köpenick, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf seien 135 Hausarztsitze nicht besetzt. "Wir können die Sicherstellung einer flächendeckenden ärztliche Versorgung nicht der individuellen Entscheidung zum Kleinunternehmen überlassen, die heute immer weniger junge Medizinerinnen und Mediziner treffen wollen", sagte Schulze. "Als Linke schlagen wir die beschleunigte Einrichtung kommunaler oder frei-gemeinnützig betriebener Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) vor, die politisch unterstützt werden muss."

    Kritik üben die Linken auch an der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Krankenhausreform. Sie setze auf Bettenabbau, werde die Systemkrise aber nicht lösen, sondern verschärfen. "Wer eine gute medizinische Versorgung will, muss alle Bereiche in den Blick nehmen: ambulant, klinisch und auch die Pflege sowie die psychosoziale Versorgung."

    Unter dem Motto "PraxisKollaps" wollen Mitglieder der regionalen Vertreterversammlungen der Kassenärztlichen Vereinigungen und Vertreter der Berufsverbände am Freitag auf einer Krisensitzung über die Sicherung der ambulanten Gesundheitsversorgung beraten. Viele Praxisinhaber finden keine Nachfolger. Auch in Berlin bleiben zunehmend Arztsitze unbesetzt.

    (dpa)

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