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Gesundheit: Brandenburg sieht bedrohliche Lage für Kliniken und Praxen

Gesundheit

Brandenburg sieht bedrohliche Lage für Kliniken und Praxen

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    Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses.
    Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbolbild)

    Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) forderte finanzielle Hilfen des Bundes. "Wir brauchen dringend zusätzliche Unterstützung für den gesamten Gesundheits- und Pflegebereich", verlangte sie am Donnerstag in einer Mitteilung. "Dazu zählt zum Beispiel ein Energiekostenausgleich und Inflationsausgleich. Es muss jetzt gehandelt werden, damit der Gesundheitsbereich nicht selbst zum Patienten wird."

    Die Krankenhäuser in Brandenburg sehen sich mit der Corona-Pandemie, stark steigenden Energiepreisen und der Inflation vor der größten Herausforderung seit 30 Jahren. Sie hatten unter dem Motto "Alarmstufe Rot" im September um Hilfe gerufen. Das Krankenhaus Spremberg (Landkreis Spree-Neiße) hat bereits eine Planinsolvenz als Schutzschirmverfahren beantragt. Die Landesregierung sagte den Kliniken im Land rund 82 Millionen Euro für Investitionen zusätzlich zu.

    Der Vorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, Hubertus Diemer, warnte am Donnerstag davor, dass Pflege- und Betreuungseinrichtungen ihre Leistung einschränken oder ganz schließen könnten. "Gerade jetzt sind viele Menschen auf Rat und Hilfe angewiesen", sagte Diemer, der Vorstandschef des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Brandenburg ist. Nötig sei eine gemeinsame Kraftanstrengung.

    Die Kassenärzte sehen sich ebenfalls unter zunehmendem Druck. In dieser Woche machen sie mit der Protestaktion "Dienst nach Vorschrift" auf sich aufmerksam, indem sie die Öffnungszeiten der Praxen einschränken. Sie fordern auch Finanzmittel des Landes. Das Gesundheitsministerium verwies darauf, dass der Bund und die Krankenkassen für die ambulante Versorgung zuständig sind. Ministerin Nonnemacher habe aber versprochen, weiter Druck beim Bund zu machen zum Beispiel über den Bundesrat, damit der Bereich medizinische Versorgung bei den Entlastungen explizit berücksichtigt werde.

    (dpa)

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