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Ergebnisrückgang: Milliardenverlust beim Immobilienkonzern Adler

Ergebnisrückgang

Milliardenverlust beim Immobilienkonzern Adler

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    Blick über die Dächer von Berliner Mehrfamilienhäusern.
    Blick über die Dächer von Berliner Mehrfamilienhäusern. Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

    Mieterträge und operatives Ergebnis sanken und wegen der gestiegenen Zinsen musste Adler - wie andere Unternehmen aus der Branche auch - sein Immobilienportfolio abwerten. Der faire Wert des Portfolios einschließlich der Entwicklungsprojekte belief sich nach Angaben von Dienstag zum 30. Juni auf 6,4 Milliarden Euro, nach 7,4 Milliarden Euro zum Jahresende. Der Nettoverlust betrug gut eine Milliarde Euro nach 604 Millionen ein Jahr zuvor.

    Die Nettomieterträge sanken in den ersten sechs Monaten im Jahresvergleich von 131 Millionen auf 108 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Die für die Branche wichtige operative Ergebniskennziffer FFO I aus der Vermietung fiel von 50 Millionen auf 8 Millionen Euro. Der Rückgang spiegele das deutlich reduzierte Mietportfolio nach Portfolioverkäufen und gestiegene Finanzierungskosten wider, hieß es. Die monatliche Durchschnittsmiete des Vermietungsportfolios stieg auf 7,69 Euro je Quadratmeter, ein flächenbereinigtes Mietwachstum von 3,1 Prozent.

    Die Transaktionsmärkte seien derzeit "ausgetrocknet", erläuterte Konzernchef Thierry Beaudemoulin. Deswegen konzentriere sich Adler auf Liquiditätsmanagement. Der Fokus der Gruppe liege weiter auf dem Schuldenabbau durch den Verkauf von Vermögenswerten und Portfolios.

    Der Immobilienkonzern steckt schon länger in der Krise. Adler war ins Visier der Finanzaufsicht Bafin geraten, nachdem der Leerverkäufer Fraser Perring schwere Vorwürfe gegen Adler erhoben hatte. Es ging unter anderem um die Bewertung von Immobilienprojekten. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG verweigerte Adler später das Testat für die Bilanz 2021. Im vergangenen Jahr schrieb die Adler Gruppe einen Verlust von rund 1,7 Milliarden Euro.

    Im April gab ein Gericht dem Konzern grünes Licht für eine Umstrukturierung. Ende Juni durchsuchten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt wegen des Verdachts der Falschbilanzierung, der Marktmanipulation und der Untreue Büros der Tochter Adler Real Estate.

    (dpa)

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