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Einzelhandel: Galeria schließt drei Filialen in Berlin und Brandenburg

Einzelhandel

Galeria schließt drei Filialen in Berlin und Brandenburg

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    Das Logo der Galeria Kaufhof.
    Das Logo der Galeria Kaufhof. Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    In Berlin und Brandenburg stehen drei von zwölf Filialen des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof vor dem Aus. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Deutschlandweit müssen demnach 52 der 129 Warenhäuser schließen. Die Filiale in Cottbus muss der Mitteilung zufolge Ende Juni zumachen. Das Kaufhaus in Potsdam wäre dann der letzte Standort in Brandenburg. In Berlin-Charlottenburg (Wilmersdorfer Straße) und in der Berliner Müllerstraße soll Ende Januar Schluss sein.

    Von den Schließungen seien in Cottbus 80, in der Wilmersdorfer Straße etwas weniger als 100 und in der Müllerstraße etwas mehr als 100 Beschäftigte unmittelbar betroffen, sagte Conny Weißbach, Fachbereichsleiterin bei Verdi Berlin-Brandenburg. Für den Standort Müllerstraße gebe es aber eine Zusage, dass dort 2027 wieder ein Warenhaus eröffnet werde. Das sanierungsbedürftige Gebäude gehöre unter anderem Signa, also dem Galeria-Eigentümer.

    Nach Ansicht der Gewerkschaft sollten die Beschäftigten in der Müllerstraße auf die anderen Galeria-Standorte in Berlin verteilt werden - auch, um 2027 überhaupt genug Personal für ein mögliches Warenhaus-Comeback im Wedding zur Verfügung zu haben.

    Der Konzern hatte Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen müssen. Als Grund wurden die Energiepreise und die Konsumflaute genannt.

    Es ist der zweite Versuch, den Handelsriesen durch ein Schutzschirmverfahren auf Erfolgskurs zu bringen. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht.

    Die Stadt Cottbus bedauerte die geplante Schließung. Vor allem für die Innenstadt sei das Aus ein herber Schlag, sagte Oberbürgermeister Tobias Schick. Verdi-Vertreterin Weißbach sagte: "Das ist tragisch." Dort drohe eine Verödung der Innenstadt. Das Gebäude sei für andere Händler nicht interessant. Gleichzeitig sei das Interesse der Anwohner sehr groß gewesen.

    Bürgermeister Schick versprach, alles zu unternehmen, was der Belebung des Standortes dienen könne. Auch entsprechende Aktivitäten der Gebäude-Eigentümer würden unterstützt. Erste Gespräche habe es gegeben. Das Warenhaus an der Karl-Liebknecht-Straße wurde 1968 als "Konsument"-Kaufhaus eröffnet. Nach dem Mauerfall lief es unter anderem unter dem Namen Horten.

    In Potsdam ist derweil die Freude groß. "Das ist mit Sicherheit eine der schönsten Nachrichten der vergangenen Monate für die Brandenburger Straße", sagte Oberbürgermeister Mike Schubert. "Ich freue mich für unsere Stadt, die Brandenburger Straße und ihre Händler und - als ehemaliger Mitarbeiter in einem Kaufhaus - vor allem für die gesamte Belegschaft."

    (dpa)

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